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    Das Schurkenschloss

    Der Titel von Agatha Christies Roman ist im Deutschen etwas unglücklich übersetzt. Das Original stützt sich auf ein Kinderlied, in dem es heißt … ‘There was a crooked man and he bought a crooked cat, which caught a crooked mouse, and they all lived together in a little crooked house.’
    Nur dass das schlossähnliche Gebäude der wohlhabenden Familie Leonides alles andere als ‘krumm‘ ist. Drum sollte hier wohl auch eher die Bedeutung ‘Schurke oder Gauner‘ zutreffen. Regisseur Paquet-Brenner ist die Dramaturgie etwas verrutscht. Er hat an ihrer Stelle die Symmetrie eingesetzt. Dreiviertel des Films belauern und beschimpfen sich die Angehörigen des Clans gegenseitig und jeder hätte sowohl ein Motiv als auch die Möglichkeit den Tycoon Aristides zu vergiften, indem er oder sie ihm seine Augentropfen in die Blutbahn gespritzt hat, anstatt dorthin zu träufeln, wo sie hingehören. Diese fast zehn Personen sorgen für Unübersichtlichkeit. Und es ist ein äußerst dialoglastiger Plot, bei dem den Zuschauer nur die bombastische Ausstattung des großen Hauses bei Laune hält. (Gucken und Staunen!). Am Ende kommen nur die jüngste, die kleine Josephine (Honor Kneafsey) und die älteste Bewohnerin, Lady Edith (Glen Close), des Anwesens als Täter in Betracht. Genaugenommen eigentlich nur eine der beiden Mädels.
    Rein symmetrisch gesehen rahmen außerdem zwei Figuren die ganze Mörderbande ein: Sophia (Stefanie Martini), die ihren Ex-Lover Charles (Max Irons, hat es schwer sich gegen seinen übergroßen Vater Jeremy durchzusetzen) mit den Ermittlungen beauftragt. Beide sind wieder bei der finalen Explosion dabei. Die letzte Viertelstunde kann das bis dahin gesehene nicht aufwiegen. Zumal die Darsteller keineswegs grottenschlecht sind, nur zu selbstverliebt agieren. Da hätte die Regie mehr aus ihnen rauskitzeln müssen.
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    06.12.2018
    12:16 Uhr
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    Zum Gähnen

    Ich war gestern bei der Vorpremiere und freute mich als Krimifan und auch als jemand, der die Verfilmungen von Agatha Christie immer schon gemocht hat, auf "The Crooked House".
    Wenn man weiß, dass "crook" nicht nur krumm und schief heißt, sondern auch für "Gauner" steht, wird einem bereits viel klar.
    Denn in dem Anwesen, in dem die Familie eines verstorbenen Multimillionärs lebt, geht es nicht sehr ehrenhaft und fein zu.
    Die geniale Schauspielerin Glenn Close wird als Tante ebenso wie viele andere verdächtigt, am Tod des Patriarchs mitschuldig zu sein um an sein Vermögen zu kommen.
    Nett waren der nostalgische Touch, was Ambiente, Kleidung und die Filmmusik betraf, doch im großen und ganzen zog sich der Film für mich beinahe unerträglich in die Länge. Allein die letzten etwa 10 Minuten waren spannend und das Ende nicht unbedingt vorhersehbar.
    Kein Pflichtfilm und eher enttäuschend!
    30.11.2018
    18:57 Uhr