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75% Bewertung
  • Bewertung

    Die Erkennungsmarke

    Dieser Film von John Maybury ist schwer einzuordnen. Wenn man das etwas verwirrende Spiel mit den verschiedenen Zeitebenen nimmt, wobei sogar ein Blick in die Zukunft geworfen wird, geht es doch wohl meistens in Richtung Fantasie. Dann kann man auch über die logischen Knacks hinwegsehen, was einem bei dem brilliant aufspielenden Promiensemble leicht fällt.
    Im Kern geht es darum, dass der Irak-Kriegs-Veteran Jack Starks (Adrien Brody), der unter Wahnvorstellungen leidet, für einen Mord, den er nicht begangen hat, in eine Nervenheilanstalt eingewiesen wird. Die Anwendung von fragwürdigen medizinischen Methoden verleiten ihn dazu, über seine Vergangenheit Nachforschungen anzustellen. Zumal er offiziell tot ist.
    Da liefern sich Mediziner therapeutische Scheingefechte. Vor allem Chefarzt Dr. Becker (Kris Kristofferson) ist der Vertreter der Industrie der Psychopharmaka. Seine Kollegin Dr. Lorenson (Jennifer Jason Leigh) tut das zwar auch, ist aber im Gegensatz zu ihm erfolgreich.
    Das Anstaltspersonal besteht fast ausschließlich aus Kriminellen (u.a. Brendan-DowntonAbbey-Coyle) und so werden hier die Versuchskaninchen fixiert, sediert und gefoltert, bis der Arzt kommt.
    Die ansatzlose Verknüpfung der Zeitebenen verwirrt einerseits, schafft andererseits aber auch eine gewisse Spannung, die Produzent Soderbergh wohl nachempfunden ist. Hier kommt der erwachsenen Jackie Price (Keira Knightly) eine wegweisende Funktion zu. Ein Anhaltspunkt sind die verschiedenen Autos, die sie fährt. Die Anfangsszenen muss man sich ganz genau einprägen oder den ganzen Film nochmal anschauen. Besonders auf Jacks Erkennungsmarke ist zu achten.
    Nicht zu vergessen die großartige schauspielerische Leistung von Daniel Craig als Anstaltsinsasse: ein durchgeknallter Psychopath.
    Offen bleibt die Frage nach er Interpretation des Titels ist es: a) die Zwangsjacke in die man Jack steckt oder ist es b) die Kugel, die in Jacks Kopf steckte? Verwirrende Spannung grandios gestaltet.
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    09.11.2016
    19:11 Uhr
  • Bewertung

    Zu wenig Luft zum Atmen ...

    ... hat Adrien Brody, als er unschuldig des Mordes an einem Polizisten angeklagt wird und in einer Heilanstalt für Irre landet. Denn dort wird ihm, unter dem Golfkriegs-Syndrom leidend, eine "Spezialbehandlung" zuteil: Stunden über Stunden in der Zwangsjacke in einer Lade, wie man sie von der Gerichtsmedizin her kennt. Dabei beginnen für ihn, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu verschwimmen ....

    Verschwommen ist auch das Bild, das von diesem Film bleibt: grundsätzlich größtenteils hochkarätig besetzt, bleibt er in der hektischen Aneinanderreihung von nervös machenden Videoclips stecken und vermag die Zuschauer höchstens zu nerven, aber kaum zu unterhalten. Ein weiterer Film über die mögliche Beeinflussung unserer eigenen Zukunft à`la "Frequency" oder auch "Butterfly Effect". Im Gegensatz zu diesen beiden vermag aber "The Jacket" nicht zu unterhalten. Auch wenn sich am Schluß einiges aufklärt, entschädigen kann dies meiner Ansicht nach nicht. Keira Knightley sieht man lieber als Piratenbraut denn hier als hysterische Kifferin.
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    21.08.2005
    15:25 Uhr