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    Allein in Moskau

    Ein Film, der an die Grenze des Erträglichen geht und mit einem Schluss aufwartet, der nur vorübergehend eine Lösung anbietet.
    Mit unglaublicher Intensität führt uns die Hauptdarstellerin (Samal Jesljamowa) den erschütternden Überlebenskampf einer Frau vor Augen, die nach einer Vergewaltigung und einer Fehlgeburt (?) aus dem Krankenhaus flieht und durch das eisige Moskau irrt, von mafiösen Schuldeneintreibern gehetzt und bedroht. Sie versucht verzweifelt durch jedwede Arbeit etwas Geld zu verdienen. Dabei ist sie gezwungen durch Schmutz und Siff der Gesellschaft zu waten. Die Bedrohung ihrer Lage spitzt sich immer weiter zu. Auch ihre Familie daheim wird als Drohmittel eingesetzt.
    Nicht nur die zweistelligen Minustemperaturen der russischen Hauptstadt machen der mittellosen Ayka, die aus Kirgisistan stammt, das Leben zur Hölle, sondern auch die soziale Kälte der Landsleute, die rücksichtslos nur nach dem Rubel schielen. Ayka arbeitet in einer Hähnchenschlachterei, beim Winterdienst und in einer Tierklinik. Nur eine Ärztin, hilft der jungen Frau, die immer noch an den Folgen der Fehlgeburt (?) leidet und sich von öffentlichen Toiletten und Hauseingängen vor der Kälte zu schützen versucht. Eine Option um an Geld zu kommen wäre, das Baby zu verkaufen. Die Mafia rät ihr dazu. So holt sie ihr Baby aus der Klinik und flüchtet mit dem schreienden Säugling in einen Hausflur. Sie findet eine Lösung, die das Baby kurzfristig beruhigt und sie selbst von der einschießenden Milch erlöst. Nur ein Augenblick zum Verschnaufen für Ayka und die Zuschauer.
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    12.04.2021
    18:58 Uhr