3 Einträge
5 Bewertungen
63% Bewertung
  • Bewertung

    Viel schlechter als das Remake

    Die Darsteller sehen trotz Mangelernährung und Strapazen immer noch aus, als wären sie in Bestform.
    13.12.2021
    16:52 Uhr
  • Bewertung

    Das Original ist einfach wesentlich besser.

    Auch wenn hier zwei sehr gute Schauspieler die Hauptrollen haben, können sie doch mit den beiden Originalschauspielern einfach nicht mithalten. Man darf hier auch anmerken, dass Steve Mcqueen und Dustin Hoffmann hier einfach eine nicht zu verbessernde Glanzleistung hingelegt haben.
    Was dem Remake deutlich fehlt ist die Wandlung der Hauptdarsteller. Im original merkt man, wie die Hauptdarsteller älter werden und physisch auf drastische Art und Weise verfallen. Im Remake kommt Charlie Hunnam selbst nach mehreren Jahren einzelhaft noch immer kräftig und unverbraucht daher.
    21.01.2019
    15:10 Uhr
  • Bewertung

    Leere Neuauflage eines Gefängnisdramas

    Exklusiv für Uncut
    44 Jahre ist es her, da versuchten Steve McQueen und Dustin Hoffmann im Film „Papillon“, basierend auf den Memoiren des ehemaligen französischen Häftlings Henri Charrière, aus einer Gefängniskolonie im südamerikanischen Dschungel zu fliehen. Ein Thema, das eine Neuinterpretation verdient, fand anscheinend der Däne Michael Noer, denn er legt das Material mit Charlie Hunnam und Rami Malek jetzt neu auf. Doch während das Original ein Kind seiner Zeit ist, das Misstrauen und den politischen Umbruch der 70er reflektiert und das Drehbuch von Hollywood Ten Angeklagten Dalton Trumbo höchstpersönlich stammt, schafft es Noers Version nicht wirklich eine eigene Identität und Relevanz aufzubauen. Der Anspruch, als Remake der Geschichte etwas Neues hinzuzufügen, geht nicht auf und verkümmert zu einem mäßig fesselnden Abguss.

    Held der Handlung ist Charrière (Hunnam), den alle aufgrund eines Schmetterling-Tattoos Papillon nennen. Als Tresorknacker im Paris der 30er Jahre führt er mit seiner Freundin ein wildes Lotterleben und räumt gerne auch schon mal auf seinen Jobs für sich selber was zur Seite. Das wird ihm eines Tages zum Verhängnis, oder zumindest hat es den Anschein. Der Film verweilt nicht allzu lange auf den möglichen Verrätern und Motiven, klar ist nur, am Tag nach seinem jüngsten Raubzug steht die Polizei vor der Tür und nimmt ihn fälschlicherweise wegen Mordes fest. Gemeinsam mit hunderten anderen Verbrechern wird Papillon zu einer lebenslangen Haftstrafe in die berüchtigte Strafkolonie St. Laurent in Französisch-Guayana verschifft. Auf dem Weg dorthin lernt er den reichen Fälscher Louis Dega (Malek) kennen mit dem er einen Deal schließt. Der Haudegen Papillon beschützt den schwächlichen, naiven und exzentrischen Dega vor den anderen Häftlingen, dafür finanziert Dega ihm die Flucht aus der Kolonie.

    Im Geiste dieser früh etablierten Prämisse beginnt der Film daraufhin die mehrfachen Fluchtversuche Papillons und Degas vor dem Auge des Zuschauers chronologisch abzuspielen bis sich ein rhythmisches Karussell aus „Einzelhaft-Planung-Fluchtversuch-Einzelhaft“ eingependelt. Das mag zwar der Vorlage Charrières entsprechen, aber Noer schafft es leider nicht den Räumen dazwischen Bedeutung zu geben. Das Gefängnis schaut bedrückend aus, der Dschungel ist erstickend, der Wahn der Insassen ansteckend, aber all das sind Potenziale die nur angerissen werden. Das Drehbuch von Aaron Guzikowski konzentriert sich ab dem Moment in dem Papillon festgenommen wird nur auf seine Fluchtpläne. Diese Fokussierung lässt sogar den sadistischen Gefängnisdirektor (Yorick van Wageningen) nur zu einem Expositionsvehikel verkommen das die Dramatik der Situation erklärt und immer wieder betont, wie es plane Papillons Geist zu brechen.

    Noer, der mit Filmen wie „R“ bereits Erfahrung mit Gefängnisdramen sammeln konnte, wollte sich in seiner Version mehr auf die Dynamik zwischen seinen beiden Hauptcharakteren konzentrieren, auf ihren Übergang von einer Zwecksgemeinschaft zu einer richtigen Freundschaft. Die Tatsache, dass die beiden jedoch meist getrennt ihre Haft absitzen und jedes Zusammenwerfen der beiden in denselben Raum aufs neue verlangt erst einmal festzulegen, was sich bei den beiden in den Jahren der wiederholten Einzelhaft Papillons getan hat, lässt jedoch mehr Fragen offen als charakterliche Entwicklung zu. Die Länge von zwei Stunden ist dann zuletzt auch schmerzlich zu bemerken, was entgegen der Tatsache steht, dass hier im Schnelldurchlauf mehrere Jahre Haft durchgepeitscht werden.

    Es sind vielmehr die ruhigeren Szenen, wie wenn Papillon mehrere Jahre in stiller Einzelhaft verbringt und sich an die Einsamkeit gewönnen muss, die dem Film etwas Substanz geben. Aber letztendlich präsentiert sich der Film mehr als Checkliste von Plotpoints als ein intensiver, ungeschminkter und kritischer Blick auf Strafkolonien und die Gesellschaft die diese betreibt. Hier wäre vielleicht noch etwas herauszuholen gewesen, aber der Weg dorthin bleibt den Filmemachern irgendwie versperrt, so wie Papillons Weg in die Freiheit.
    susn_15a35adfde.jpg
    26.07.2018
    21:10 Uhr