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55% Bewertung
  • Bewertung

    Schade...

    Ich habe mir viel von dem Film erwartet und bin ziemlich enttäuscht.
    Der schlechteste Film seit langer Zeit, ich hab mir ernsthaft überlegt zu gehen.
    Warum:
    Man kann die "Hauptdarsteller" sympathisch finden oder nicht, ich finde sie nicht sympathisch.
    Sich über das Thema bzw. die Menschen, die sich damit beschäftigen lustig zu machen ist für mich nicht das Ziel auch wenn Provokation wirken kann...

    Für mich ist der Film auf seine Art seicht und eine eindeutige Themenverfehlung.
    20.03.2018
    09:36 Uhr
  • Bewertung

    Routiniertes Infotainment mit Aufrütteleffekt

    Exklusiv für Uncut
    Werner Boote ist wieder da! Beziehungsweise: er war vermutlich nie weg, dauert halt immer ein bisserl so einen abendfüllenden Film zu machen. Auch wenn es sich um Dokumentationen handelt, bei denen man ja vermeintlich nur ein paar Fakten abzufilmen braucht und zackbumm fertig. Aber das Gegenteil ist wohl der Fall: Recherche die hieb- und stichfest sein soll, Drehgenehmigungen, Interviews kriegen und dann auch führen ... also ich als Multitasking-Depp stell mir das ziemlich horror vor.

    Aber, wie man demnächst sehen wird (Kinostart in Österreich: 09.03.2018), Werner Boote hat wiedermal einen seiner unterhaltsamen Unwohlfühl-Filme fixfertig und schickt ihn in die Welt hinaus. Das Thema ist dieses Mal „Greenwashing“, die lukrative Strategie internationaler Konzerne besorgten Konsumbürgern ihre ziemlich unsauberen Produkte unter diversen Umweltgütesigeln anzudrehen.

    Die Herangehensweise ist, wie man sie von Boote seit 'Plastic Planet' kennt, wieder sehr persönlich. Im Gegensatz zum Film von 2009 passiert dies hier allerdings etwas zurückhaltender: nur ganz am Anfang muß man sich Fotos vom Regisseur als umhegtes Wohlstandskind ansehen (und stellt dabei fest, dass seine Mutter damals die fescheste Frau im Universum gewesen sein dürfte).
    Dann wendet er einen Trick an, der die Tour durchs höchst grausliche Thema zum Vergnügen macht: er holt sich die umtriebige Konzernkritikerin Kathrin Hartmann in den Film. Die beiden durchpflügen den weltumspannenden Morast der Konsumgesellschaft in einem vergnüglichen Ping-Pong-Dialog, Boote übernimmt dabei die Rolle des naiven Konsumenten („Aber da im Kleingedruckten steht doch: nachhaltig produziert!“), Kathrin Hartmann ist die Aufklärerin, die ihn regelmäßig aus der dem gemütlichen Wohlstandswinkerl holt.

    Die filmischen Mittel grenzen dabei streckenweise ans melodramatische: hochemotionale Musik, ölverklebte Vögel, Bilder von hustenden Kindern. Aber, das ist nun mal so: indonesiche Schulkinder sitzen tatsächlich mit Mundschutz in der Schule, weil dort enorme Flächen Regenwald abgeholzt werden um Palmöl für unsere Schokoriegel und Fertiggerichte zu produzieren.
    Mit derlei Zuständen leben kann wohl nur jemand, der nicht von ihnen weiß und somit heiligt der Zweck des Filmes eh fast jedes Mittel.

    Was mir persönlich etwas zu kurz kommt sind die Lösungsvorschläge. Das Thema hinterlässt einen bitteren Geschmack von Machtlosigkeit. Auch wenn einem ganz wohlig warm ums Herz wird, wenn der hochbetagte Noam Chomsky zum Interview durch die Tür kommt und gerade er meint, dass die Lage bei weitem nicht hoffnungslos ist. Vorausgesetzt die Menschen kämpfen gegen die Allmacht der Konzerne. Und zu diesem Kampf hat Werner Boote wieder einmal einen sinnvollen Beitrag geleistet.
    deutobald_3cfc7ac6b3.jpg
    18.01.2018
    15:05 Uhr