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    Vorhersehbares Alien-Tamtam

    Exklusiv für Uncut
    Ganz lassen sich die feindlichen Aliens in keinem Franchise auf Dauer auslöschen und so dürfte es auch nicht überraschen, dass acht Jahre nach „Predators“ und 31 Jahre nach dem Original der vierte Predator-Film es auf die Leinwand geschafft hat. Unter der Schirmherrschaft von Regisseur Shane Black, der sich als Drehbuchautor für Filmreihen wie „Lethal Weapon“ verantwortlich zeichnet und Indie-Darlings wie „Kiss Kiss Bang Bang“ und „The Nice Guys“ geschaffen hat, verkommt „Predator Upgrade“ allerdings zu einem altbackenen Actionspektakel, das versucht den 80er/90er-Jahre-Zeitgeist wieder heraufzubeschwören, sich dabei aber nur die unliebsameren Elemente zu eigen macht.

    Der Elitesoldat Quinn McKenna (Boyd Holbrook) hat auf einem Einsatz mehr gesehen als er sehen sollte. Ein weiterer Predator ist wieder auf der Erde gelandet und löscht sein ganzes Team aus. In dem Wissen, dass die Armee nun hinter ihm her sein wird, schickt er die Rüstung des Aliens per Post an seine entfremdete Frau und seinen Sohn Rory (Jacob Tremblay). Gemäß der Genrekonvention ist der Junge auch ein brillantes Genie mit irgendeiner gebrauchsüblichen Ausformung von Autismus, was ihn sofort an der Rüstung herumwerkeln lässt und ein weiteres Predatorschiff in Richtung Erde schicken lässt. Dieses überrascht ein geheimes Forschungslabor, das den gestrandeten Predator untersucht. Mittendrin Casey Bracket (Olivia Munn), Wissenschaftlerin und Quotenfrau in der bald illustren Männerrunde, die gerne grüne Rotzproben nimmt und als erste erkennt was hier gespielt wird. Die Predator Rasse will sich ein Upgrade mithilfe von menschlicher DNA verschaffen. Ein Uruk-hai artiger Riesenpredator, offensichtlich ein Prototyp, beginnt Jagd auf die Gruppe rund um McKenna und Casey und die Rüstung des anderen Predator zu machen, da dieser anscheinend etwas auf die Erde chauffiert hat, was die Menschheit nicht haben soll.

    30 Jahre gehen an einem Franchise nicht leise vorüber. Auch wenn McKenna und seine Gang sich irgendwann klassisch den Predatorfilmen ein Katz-und-Maus-Spiel mit ihrem Verfolger in den Wäldern liefern, das Drumherum ist gewaltiger und pompöser geworden. Die Wesen aus anderen Welten sind nicht mehr der dunkle Schatten in den Baumwipfeln, sie sind ein Kontrahent von staatlicher Bedeutsamkeit, dem ganz in „Independence Day“-Manier ein geheimes Forschungslabor und eine strategische Spezialeinheit gewidmet sind. Mit im Team sind in einer kurzen Rolle Jake Busey, der nach „Starship Troopers“ sich erneut mit Aliens in die Haare kriegt und der wie immer fabelhafte Sterling K. Brown als Will Traeger, der eigentlich die Erde schützen will, aber als Staatsbediensteter natürlich skrupellos und böse dabei vorgeht.

    Es sind nicht nur die Regierungs-Baddies die hier aus der Mottenkiste vergangener Ären hervorgeholt werden. Black scheint es auch passend zu finden dass man ganz altmodisch auch wieder über Menschen mit Behinderungen lacht. Thomas Janes Baxley dient mit seinem Tourette-Anfällen als comic relief und das verleiht der Elitesoldaten-Boyband rund um McKenna irgendwie einen fahlen Beigeschmack als Heldentruppe. Wohingegen das Skript sich modernen Genreregeln verschreibt, dass Suspense etwas von gestern ist. Hier explodiert alle 15 Minuten irgendetwas, ein Predatorangriff nach dem anderen tümpelt mit viel Materialschlacht vor sich hin. Und wenn zwei angriffslustige Aliens nicht reichen, so kommen diese mit einer Gruppen höllenartigen Hunden die einen zwar zerfleischen aber im nächsten Moment auch wieder Stöckchen apportieren.

    Rebranded wird auch der Predator selber. Der englische Begriff lässt sich in etwa mit Raubtier und Jäger übersetzen. Aber Casey stellt gleich zu Beginn fest. „Ein Jäger jagt um zu überleben. Der Predator macht das aus Spaß. Er ist eigentlich ein Sportjäger“. Da liegt dann wohl etwas Poesie und Schönheit in der Sache, der einstige „Ugly motherfucker“, wie Arnie im Original noch schimpfte, ist es ein „Beaufiful motherfucker“, und wird an späterer Stelle sogar noch ob seiner Rastazöpfe als „Alien Whoopie Goldberg“ bezeichnet.

    Aufgabe dieser Bilderbuchkreatur ist es auch nicht mehr, einen nach dem anderen kalt zu machen, sondern als Symbol, ja Botschafter eines modernen Filmtrends zu agieren: Alles was schief läuft ist ein Hinweis dass die Menschheit den Planeten zu stört. Und so ist „Predator Upgrade“ ein weiterer Film der ein durchwachsene Ökobotschaft in den Raum wirft um sich selbst Relevanz zu verschaffen. Wollte der erste Predator die Menschheit vor ihrem Untergang retten? Ist Uruk-hai-Predator die Manifestation des übertriebenen Konsums, der gentechnischen Experimente, dem Streben nach Perfektion und somit in gewisser Weise ein apokalyptischer Reiter?

    Diese Frage wird sich wohl erst mit dem nächsten Teil der Reihe beantworten. Der Film macht keinen Hehl daraus, dass die Produzenten auf eine Fortsetzung und noch größere Materialschlacht hin spekulieren. Wenn er genauso vorhersehbar und unspektakulär ist wie dieser Eintrag in das Franchise kann man nur hoffen, dass die Predators bald den ganzen Planeten übernehmen.
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    17.09.2018
    16:35 Uhr
  • Bewertung

    Predator Reloaded

    Das neueste Predator-Abenteuer ist ganz eindeutig ein Film für Fans und Shane Black-Dialogen wie man sie aus den 80er-Jahren kennt. Dabei gehen die Predatoren nicht zimperlich vor und das Filmblut spritzt einem nur so in 3D entgegen. Die Upgrade-Version ist nicht besonders anspruchsvoll oder überraschend kreativ, aber er unterhält auf eine faszinierend altmodische Art und Weise. Nicht jeder Gag zündet, aber es gibt sie dann doch: Kinomomente, die zum Schmunzeln und Lachen einladen. Der Irren-Squad gegen das Alien funktioniert. Die Schauspieler sind kaum bekannt, aber das ist für den Film gut.
    Hirn ausschalten, Popcorn genießen. Mission: Gelungen!
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    14.09.2018
    18:32 Uhr