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12 Bewertungen
77.5% Bewertung
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    Spitzenkino

    Lange stand der Film bei mir auf der Warteliste, schließlich wollte ich mir Halle Berry in ihrer Oscar-Rolle nicht entgehen lassen. Mittlerweile verstehe ich, dass sie die Auszeichnung erhalten hat, denn dieser Film ist weit weg vom Mainstream und behandelt tiefgründige Themen. Auch alle anderen Schauspieler waren einfach nur Top! Es passiert so unglaublich viel über die doch recht anständige Laufzeit hinweg, es hätte jedoch auch noch gerne ein viel längerer Film sein können, in dem noch weitere Charakterentwicklung stattfindet. Man hat einfach das Gefühl, als wäre noch so viel mehr möglich gewesen und als hätte noch viel mehr erzählt werden können. Und so, als würde man alles am Liebsten in sich aufsaugen. Auch wenn man manchmal denkt, die Dialoge und Szenen wären einfach "unspektakulär" und alltägliches Leben, sind sie doch besonders und speziell in ihrer Einzigartigkeit. "Monster's Ball" hat einfach ein notwendiges Element, welches anderen Filmen leider fehlt, und zwar das gewisse Etwas. Es fühlt sich luftig und leicht an, obwohl der Film ein doch recht heftiges Drama ist, zwischendurch doch ganz schön schwere Themen/Szenen anreißt, aber gleichzeitig so, als wäre nichts erzwungen. So als wäre alles an der Stelle, an der es sein sollte. Auch die Kameraführung ist einzigartig und wirkt gut, dass selbe kann ich nur über den Soundtrack sagen: passt wie angegossen. Schlussendlich ist "Monster's Ball" ein Film für mich, den ich nicht so schnell vergessen werde.
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    14.02.2016
    16:25 Uhr
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    Oscar für Philosophie

    Wir sehen eine Gesellschaft der Lieblosigkeit, in der Huren Konjunktur haben. Ebenso weit verbreitet ist hier der ungeschminkte Rassismus. Dem Anlehnungsbedürfnis der beiden Hauptfiguren (Halle Berry und Billy Bob Thornton) wird daher ausgiebig Raum gegeben und das in interessanten Einstellungen, die oft mehr verbergen als sie preisgeben.
    Marc Forster hat diese ganze Problematik mit äußerstem Minimalismus geschildert. Ein Satz genügt, um eine Beziehung zu zerstören. Der Schlüssel zur Auflösung sind Zeichnungen, die auch nur kurz zu sehen sind. Wenn man nicht genau hinsieht, kommt man nicht drauf.
    Die Spannung kommt daher, dass der Zuschauer mehr weiß als die Akteure und der qualitative Gehalt liegt in der bloßen Andeutung der Ungeheuerlichkeit begründet.
    In den langen dialogarmen Szenen fragt man sich schon, warum Billy Bob so handelt. Ist alles eine Wiedergutmachung, eine Abkehr vom Rassismus oder empfindet er wirklich so etwas wie Zuneigung für Halle Berry? Er selbst sagt, er wisse es nicht. Und so sitzt man am Ende neben den beiden und schaut in den ausgesternten Nachthimmel…Schon während der langen Schlusseinstellung hat man genügend Zeit, um darüber nachzudenken. Denn da sind ja auch noch zwei tragische Vater-Sohn-Konflikte, die genügend ’Food for Thought’ hergeben.
    Es wird letztlich die Sinnfrage nach der Richtigkeit des eigenen Handelns gestellt und irgendwie offen beantwortet. Gut gemacht, aber gleich Oscar???
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    09.12.2011
    16:38 Uhr
  • Bewertung

    eine sehr

    ungewöhnliche liebesgeschichte und daher auch ein ungewöhnlich guter film.
    halle und billy bob sind einfach wunderbar.
    echt ein wahnsinn, das der film bei uns nicht einmal im kino gezeigt wurde, trotz des oscars für halle.
    läuft dafür eh dauernd im fersehen. nicht verpassen!
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    01.04.2006
    12:46 Uhr
  • Bewertung

    Wow !!

    Das ist meine erste Reaktion auf den Film. Liebe Freunde, ich weiß, dass ich mir viel Zeit gelassen hab, den Film zu sehen, aber LIFE OF BRIAN hab ich auch erst vor wenigen Tagen zum Erstenmal gesehen, also seit geduldig.

    Monster's Ball brachte Halle Berry sicherlich zurecht eine Nominierung und ganz gewiß nicht zu unrecht den Oscar. Ob es ihre beste Leistung bisher war, kann diskutiert werden, auf jeden Fall hat sie es in der Rolle nicht leicht. Das Wechselbad der Gefühle zwischen Verlust ihres Mannes im Todestrakt des Gefängnisses, dann den eigenen Sohn bei einem Autounfall und die aufkeimende und sich weiter entfaltende Liebe zu ihrem Retter bei oa. Unfall, der sich zu guter Letzt als Wärter im Gefängis ihres ersten Mannes entpuppt.

    Der Film ist erstaunlich gut inszeniert, Marc Foster sollten wir uns merken, der Regi kann was.

    Lediglich insgesamt meinte ich, die Story wäre mit ein paar Sexszenen weniger genauso erzählbar gewesen.
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    26.01.2005
    23:15 Uhr
  • Bewertung

    Ein Plädoyer für das Leben

    Eine blonde Prostituierte kommt zur Tür rein. Ein junger Mann gibt ihr das Geld. Sie zieht sich aus und geht zum Fenster und wartet auf ihren Freier, der nicht lange braucht bis er kommt. Danach fragt sie, ob alles in Ordnung ist. Er fragt, ob sie ein bisschen Zeit zum Reden hätte ... sie antwortet ihm nein. Der junge Mann wird von Heath Ledger verkörpert.

    Im Gefängnis wartet ein junger schwarzer Mann (Sean Combs) auf seine Hinrichtung. Seine verzweifelte Frau (Oscarpreisträgerin Halle Berry – demnächst als Bondgirl auf der Leinwand – irgendwie eigenartig, nach dieser seriösen und bewegenden Rolle als reines Unterhaltungsgirl in den Armen von Superschönling Pierce Brosnan) und ihr übergewichtiges Kind sind ein letztes Mal da. Der Junge hat den Malwettbewerb für die Schülerzeitung gewonnen. Er hat seinen Vater in einer Zelle gezeichnet. Das Thema: Einsamkeit!

    Drei Generationen an „Vollzugsbeamten“ erledigen ihren Job, den Job, denn sie am besten können. Peter Boyle, Billy Bob Thornton und Heath Ledger sind eine Familie. In dieser Familie herrscht der Hass und die Gleichgültigkeit. Oder ist es doch die Einsamkeit?

    Das Leben führt den Hinrichtungsbeamtin und die Witwe auf tragische Weise zusammen.

    Die erste Hälfte des Films drückt und bewegt, geht unter die Haut und zeigt eine Welt des Hasses, der Ungerechtigkeit und der Einsamkeit. Manchmal gibt es auch unter schwierigen Umständen Hoffnung, Hoffnung und Liebe! „Monsters Ball“ hält ein Plädoyer für das Leben.
    06.09.2002
    12:00 Uhr