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    Ein spaßiger Trip ins Irrenhaus

    Exklusiv für Uncut vom Slash Filmfestival
    Gleich vorweg: für Fans von Chucky wird dieser Film ein erfreuliches Wiedersehen mit der bekanntesten Mörderpuppe auf der Kinoleinwand sein. Regisseur und Drehbuchautor Don Mancini lässt in seinem jüngsten Chucky Film zwar wenig echten Grusel aufkommen, schafft aber zahlreiche amüsante „by the book“ Situationen, die er mit pointiertem Dialog und Humor zuspitzt. Psychomörder, ungeachtet ihrer Puppenform, können unterhaltsam sein.

    Der neue Chucky dient nebenbei als groß angelegte „Familienzusammenkunft“. Hier tummelt sich so ziemlich jeder Charakter, der zu irgendeinem Zeitpunkt in den letzten 30 Jahren durch einen Chucky-Film gestolpert ist und es auf wundersame Weise überlebt hat. Angefangen von dem armen geplagten Andy, der seit seinem sechsten Geburtstag keine Ruhe bekommt, über die wundervolle Jennifer Tilly, die ganz meta noch immer von Chuckys Braut besessen ist, bis hin zu Fiona Dourif, die 2013 dem Familienbusiness beigetreten ist (ihr Vater Brad leiht Chucky seine Stimme), und abermals als querschnittsgelähmte Nica von der Puppe heimgesucht wird.

    Mancini gelingt das Kunststück, handlungstechnisch einerseits auf dem Vorwissen der Zuschauer aufzubauen, andererseits ist der Plot auch durchaus für Quereinsteiger nachvollziehbar. Das Setting des Films ist diesmal auf wenig Bewegungsraum minimiert. Ein Großteil der Handlung spielt in den vier Wänden einer Irrenanstalt, die Mancini als einen sterilen Raum inszeniert, durch den er die Kamera wie in einem Labyrinth schickt, anklingend and Kubricks Hotel in „The Shining“.

    Der Film braucht zu Beginn zwar ein wenig um in Fahrt zu kommen, sobald Chucky aber innerhalb der Station „erweckt“ wird, nimmt die Handlung an Fahrt auf. Mit fast poetischer Ästhetik wird ein Insasse nach dem anderen umgebracht. Dourif jr., deren Charakter zwischen verzweifelt und verrückt hin und her pendelt, ist zu Beginn auch mehr in der Rolle des Beobachters des Horrors gefangen, bevor sie sich schließlich gegen Chucky zu wehren beginnt.

    Insgesamt ist Chucky jedoch ein unterhaltsamer, plastisch inszenierter, über sich selbst lustig machender B-Movie, dem gerne noch der eine oder andere Teil folgen darf.
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    23.06.2019
    13:36 Uhr