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    Alma & Leo

    Regisseur Radu Mihaileanu ist wahrlich kein Vielfilmer (nach dem Zug des Lebens und dem Konzert) hat er nichts Großes auf den Weg gebracht. Jetzt hat er den Roman von Nicole Krauss mehrmals mit dem Handlungsquirl bearbeitet und ein Herz-Schmerz Dramolett daraus gemacht, in dem die beiden Hauptdarsteller buchstäblich Rotz- und Tränen en masse vergießen.
    Es ist eine traurige Liebesgeschichte, auch eine Lebensgeschichte voller unerfüllter Hoffnungen und der Emigration osteuropäischer Juden nach Nord und Südamerika, eine Literaturgeschichte, in dem der titelgebende Roman, mehrmals den Besitzer wechselt, verschwindet und wiederauftaucht.
    Die lebenslange Liebe zwischen Leo (Derek Jacobi) und Alma (Gemma Arterton), endet mit dem Tod der Geliebten. Leo verliert seine Heimat, seine Geliebte aber findet seinen Roman wieder, den sein Freund Zvi (Claudiu Miller) inzwischen unter seinem eigenen Namen veröffentlicht. Diese urheberrechtliche Facette wird aber nicht weiter verfolgt (zu viele Tränen!).
    Der Zuschauer wird nicht nur durch die verquaste Erzählweise gestresst, die auch innerhalb der Zeitebenen unerwartete Übergänge einfügt, sodass der Überblick schon mal verloren gehen kann. Nur Derek und Arterton halten das zusammenfügende Fähnchen hoch. Das gelingt ihnen fast, wenn nicht das umtriebige Drehbuch immer wieder einen Strich durch die Zuschauerrechnung machen würde. Die Kunst der Quertreiberei ist hier fast zur Perfektion gediehen. Schade, denn an den Darstellern lag es nicht.
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    14.07.2019
    18:51 Uhr