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    Die Übertäterin

    Der Bezug zu Luc Bessons Nikita drängt sich auf. Passt aber nur partiell. Regisseur Jung Byung-gil betont meisterlich die Martial Art Szene. Er ist da at its best. Außerdem ist er vielschichtiger und packt die Zuschauer emotional. Zu Beginn unterhält er uns mit einer Baller Orgie wie in einem Videospiel. Durch gekonnte Schnitte werden Retros gemixt eingeblendet, die der Spannung zusätzlichen Schub verleihen: Im Zentrum steht Sook-hee (Kim Ok-vin). Sie mischt ganze Armeen auf, um zunächst den Mord an ihrem Ehemann zu rächen, später den an ihrer Tochter und eventuell auch noch den an ihrem Geliebten. Diese familiären Nebenhandlungen verstärken den Hauptstrang der Action und bieten immer neue Wendungen und auch Lösungen.
    Bei den kryptischen Verwicklungen im Mittelteil wird es etwas unübersichtlich wegen der optionalen Vaterschaft von Sook-hees Tochter.
    Genreüblich gibt es rohe Gewalt und eine bleihaltige Atmo. Sogar eine gepfiffene Melodie trägt am Ende u.a. zu einer Lösung bei. Vorher sind wir optisch durch albtraumartige Blutstürze gewatet. Die Love-Story von Sook-hee und dem neuen Nachbarn (Sung Joon) ist schon ergreifend aber nicht niederschmetternd. Das fehlende Happy End ist kein Beinbruch.
    Wer diese Art von Unterhaltung sucht, der findet hier eine Goldgrube.
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    25.08.2022
    11:48 Uhr