3 Einträge
6 Bewertungen
79.2% Bewertung
  • Bewertung

    Das Quadrat des Lebens

    Der Gewinner der goldenen Palme 2017 hat sehr viele Szenen, die einen zum Lachen und Schmunzeln einladen, aber schon beim nächsten Gedanken ahnt man, dass das gerade Gezeigte eher trauriger Natur ist!.
    Der Museumsdirektor meint im Film, dass sich die verlorene kalte Gesellschaft ändern muss, aber dafür scheint es zu spät zu ...
    leandercaine_0fc45209c9.jpg
    28.11.2017
    21:33 Uhr
  • Bewertung

    Satire über Moderne Kunst

    Die unterhaltsame Satire von Regisseur Östlund ( Gewinner der Goldenen Palme in Cannes) begibt sich in die Welt der Kunst und kritisiert mit "The Square" die immer größer werdende Gleichgültigkeit der Menschen gegenüber ihrer Mitwelt. Die Forderung nach mehr Menschlichkeit taucht während des gesamten Dramas immer wieder auf.
    Der selbstbewusste Christian ist Kurator eines Museums in Stockholm, der eine Ausstellung "The Square" vorbereitet. Die Folgen eines Taschenraubes, bei dem ihm sein Handy gestohlen wird, und eine Medienkampanie, die internationalen Abscheu erzeugt, verändern sein Leben nachhaltig.
    Der Film hat mehrere Höhepunkte, die nachdenklich machen, einen zum Lachen bringen oder so richtig gruselig sind:
    Ganz am Anfang des Films versucht der für das Buffet zuständige Koch das Vernissagenpublikum über die Speisen aufzuklären - vergebliche Mühe, die "Kunstinteressierten" schenken ihm keine Aufmerksamkeit und steuern nur gierig dem Buffet zu.
    Komisch auch , wie der Putztrupp eine Steinhaufen-Installation versehentlich beschädigt und wie das Museumspersonal "improvisiert", damit nur ja nichts an die Öffentlichkeit dringt.
    Als im Laufe des Films eine amerikanische Journalistin nach vollzogenem Beischlaf mit dem Kurator beinahe darum kämpft, wer von beiden nun das benutzte Kondom "entsorgt", muss man zwar grinsen. Die Gedanken an Boris Becker und wie es zu seiner nicht beabsichtigten Vaterschaft kam, sind jedoch nicht zu verdrängen.
    Gegen Ende des Films bleibt den Zuschauern aber das Lachen vollends im Hals stecken. Mehr noch, es ist beklemmend und man bekommt es richtig mit der Angst zu tun, als ein riesiger Menschenaffe (Terry Notary, der King Kong aus "Kong: Skull Island") bei einer Dinnerparty im Museum auftaucht ...
    Der Film istzwar zwischendurch sehr amüsant, aber im großen und ganzen keine leichte Kost.
    11.11.2017
    19:49 Uhr
  • Bewertung

    Der bestohlene Museumsdirektor

    Wenn seine früheren Filme (z.B. ‘Höhere Gewalt‘) inhaltlich eher etwas karg ausgefallen waren, so hat Regisseur Östlund hier so viel reingepackt, dass der Stoff für mindestens drei Filme reichen würde.
    Es beginnt mit einer herrlichen Satire auf das sinnfreie Gelaber, wie es in der Kunstszene üblich ist, wobei keiner den anderen versteht, aber stets darauf bedacht ist, sein eigenes Profil zu schärfen. Beim Meeting hält ein Papa mit grauem Schwänzchen sein quengelndes Baby im Arm. Daraus ergibt sich ein Projekt, das dem Film den Titel gibt. Ein geniales Konstrukt an sich: ein Quadrat (4X4m) auf einem öffentlichen Platz, innerhalb dessen jeder gleichberechtigt ist und von den Mitmenschen Hilfe einfordern kann. Ein moralischer Freiraum, der die Möglichkeit bietet sein Mitgefühl zu beweisen. Dieser Gedanke zieht sich als Roter Faden durch den ganzen Film.
    Daneben versucht Christian (Claes Bang), der Museumsdirektor, durch eine Flugblattaktion sein Handy, seine Brieftasche etc. zurückzubekommen. Christian ist alleinerziehender Vater von zwei Töchtern.
    Und dann gibt es da noch eine ganze Reihe von aberwitzigen, teilweise erschreckenden aber auch amüsanten Szenen, die wie in einem Kaleidoskop immer durch eine unerwartete Wendung oder eine absonderliche Situation punkten. Am Ende wühlt Christian bei Regen im Müll.
    Nach einem One-Night-Stand streitet er sich mit der amerikanischen Journalistin Anne (Elizabeth Moss) um das benutzte Kondom (das Boris-Becker-Syndrom?), ein Zwillingsbruder von Hulk, Oleg, (Terry Notary) verschreckt eine Dinner Gesellschaft. Ein furchteinflößendes Highlight. Es macht sich Beklemmung breit, die seltenen Lacher sind völlig verstummt.
    Die Ellenbogengesellschaft hat wohl auf der ganzen Linie gesiegt. Nach diesem Film wird man vielleicht etwas aufmerksamer durchs Leben gehen.
    8martin_ea7f49f0f3.jpg
    05.11.2017
    11:11 Uhr