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12 Bewertungen
90% Bewertung
  • Bewertung

    Traurige Realität

    Fatih Akins Drama hat leider nichts an Aktualität verloren:
    Eine junge Frau verliert durch einen terroristischen Anschlag Sohn und Ehemann. Nach einem Prozess, bei dem die Attentäter mangels an Beweisen freigesprochen werden, ist alles anders, alles sinnlos.
    Sie hat ihren Glauben ans Rechtssystem verloren und nur mehr ein Ziel vor Augen: Vergeltung.

    Diane Kruger spielt die Rolle der von der Justiz enttäuschten Katja, die um Sohn und Partner trauert, derart glaubwürdig, dass man als Zuseher mit ihr bangt und hofft, dass sie am Ende für Gerechtigkeit sorgen kann.

    Großartige Regie und beeindruckende schauspielerische Leistung!
    30.04.2019
    20:24 Uhr
  • Bewertung

    Filmische Verarbeitung von Zeitgeschichte

    Nach seinem letzten großen Erfolgsfilm " Tschick", der im letzten Jahr nicht nur Jugendliche sondern alle Altersgruppen unter den Kinobesuchern begeisterte, legt Regisseur FATIH AKIN mit den zentralen Handlungselementen seines Dramas "Aus dem Nichts" Spuren, die eindeutig sind: In seinem neusesten Thriller verarbeitet er die Mordserie des NSU ( Nationalsozialistischen Untergrunds) in Deutschland.
    Sein Ausgangsszenario erinnert an den Nagelbombenanschlag vom 9. Juni 2004 in Köln, bei dem 22 Menschen teilweise lebensgefährlich verletzt wurden.
    In "Aus dem Nichts" ist jedoch der Schauplatz der Handlung wie in fast allen Werken des Regisseurs Hamburg.
    Was den Film besonders interessant macht:
    Nicht die Täter und ihre unmenschlichen Motive stehen im Vordergrund (wie es leider in der Berichterstattung der Medien immer der Fall ist). Nein, in diesem Film geht es darum, den Schmerz und die Trauer der Angehörigen sichtbar zu machen.
    DIANE KRUGER, die Katja, eine starke Ehefrau und Mutter, sehr intensiv darstellt, fungiert anfangs als Bindeglied zwischen der deutschen und türkischen Gemeinschaft. Nach der Ermordung ihres Ehemanns und Sohns sieht sie sich nicht nur von Eltern und Schwiegereltern nicht verstanden, auch der Prozess gegen die Täter, ein Neonazi-Paar, endet mit einem Freispruch.
    Innerlich zerbrochen durch den Verlust ihrer Familie und die Enttäuschung über die Justiz entschließt sich Katja, das Recht in die eigene Hand zu nehmen.
    Von der ersten bis zur letzten Minute zieht einen der Film in seinen Bann und man verlässt erschüttert und aufgewühlt den Kinosaal.
    Unbedingt anschauen!
    25.12.2017
    11:50 Uhr
  • Bewertung

    In the Fade- Wenn einem alles genommen wird

    Bei einem Bombenanschlag kommen Katjas Mann so wie ihr 5-jähriger Sohn ums Leben, nachdem sich die Ermittlungen zunächst auf das persönliche Umfeld ihres Mannes konzentrieren, findet die Polizei nach einem Tipp die Spur zu einem Neonazipärchen, welches Katjas Mann schlicht auf Grund seiner auländischen Herkunft gezielt getötet haben soll. Trotz wasserdichter Beweise gegen die beiden, läuft das Gerichtsverfahren nicht so wie sich Katja erhofft hatte und die Gerechtigkeit, nach der sie sich so sehnt, scheint immer weiter in die Ferne zu rücken.
    Fatih Akins neuestes Drama könnte aktueller und wichtiger nicht sein, nicht umsonst erntete der Film zahlreiche Preise und Nominierungen, darunter auch eine Golden Globe-Nominierung als bester fremdsprachiger Film.
    Besonders hervorzuheben sind die schauspielerischen Leistungen von Diane Krueger, die mit ihrem erstem rein deutschsprachigem Film (!) beweist komplexe Emotionen überzeugend und authentisch vermitteln zu können. Auch der österreichische Schauspieler Johannes Krisch brilliert in seiner Rolle als skrupelloser Verteidiger der Neonazis, wodurch die gesamte Gerichtsszenerie besonders gelingt und sehr genuin wirkt
    Fazit: Sehr traurig, sehr mitreißend, sehr empfehlenswert!
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    13.12.2017
    22:38 Uhr
  • Bewertung

    In the Fade

    Für mich gehört Fatih Akin zu den besten Filmregisseuren unserer Zeit! GEGEN DIE WAND sollte ein Pflichtfilm zum Kulturverständnis sein. Auch mit seinem neuesten Streifen schafft er es den Zuschauer auf eine Reise mitzunehmen, wo er in 3 Teilen vom Verlust von Familienangehörigen, einer Gerichtsverhandlung und vom Meer erzählt. Jedes Kapitel ist bewegend und beschreibt den Umgang mit Schmerz, Rechtswahnsinn und Verzweiflung. Diane Kruger trägt den Film und spielt wahrhaft oscarreif. AUS DEM NICHTS erinnert daran, dass Menschen mit Migrationshintergrund nicht nur nicht willkommen sein können, sondern gehasst und Ziel von Anschlägen sein können. Deshalb ist das ein wichtiger Film, der sich viele Zuschauer verdient, da es immer noch Anhänger extremer politischer Positionen und irrer Ideologien gibt, die aus der Geschichte nicht gelernt haben und zum feigen Mörder werden ...
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    28.11.2017
    21:16 Uhr