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85% Bewertung
  • Bewertung

    Gegensätze ziehen sich an

    In diesem kleinen französischen Dorf "in der Nähe von Paris" haben die Menschen noch nie einen Schwarzen gesehen. Kein Wunder, sind dort ja sogar die Kühe auf der Weide ganz weiß. Alles ändert sich als der Bürgermeister (eigentlich nur, um die nächste Wahl zu gewinnen) aus der Not heraus einen jungen afrikanischen Medizinabsolventen als Dorfarzt beruft. Eine sehr unterhaltsame und vielschichtige französische Komödie über das Anderssein auf verschiedenen Ebenen und die irrationalen Vorbehalte, die es auf diesem Feld leider immer noch gibt. Deutlich weniger als erwartet aber immer noch genug zu lachen gibt es zwischendurch ebenfalls was wahrscheinlich auch daran liegt, dass man weiß, dass der Film nach einer wahren Geschichte gedreht wurde. Mancher Lacher bleibt einem so im Halse stecken. "Der Boden hier ist fruchtbar. Dummheit gedeiht hier ganz besonders gut" ist mein Lieblingssatz des Filmes - nicht nur für Frankreich, auch für die Böden hierzulande.
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    17.04.2018
    15:00 Uhr
  • Bewertung

    Komödie mit Tiefgang

    Die Verfilmung der Lebensgeschichte des Arztes Seyolo ( hervorragend gespielt von Marc Zinga)und seiner Familie zeigt humorvoll auf, mit welchen Schwierigkeiten sich der aus dem Kongo (vormals Zaire) stammende Afrikaner Mitte der siebziger Jahre in der französischen Provinz herum schlagen muss, bis er von der konservativen Bevölkerung endlich anerkannt wird.
    Gleich nach Abschluss seines Medizinstudiums in Lille wird er vom Bürgermeister eines Dorfes, der schon jahrelang verzweifelt einen eigenen Doktor für seine WählerInnen sucht, als Landarzt angeworben. Obwohl der Bürgermeister insgeheim Probleme wegen Seyolos schwarzer Hautfarbe befürchtet, lässt er es darauf ankommen - stehen doch die nächsten Wahlen vor der Tür und sein Konkurrent um den Bürgermeisterstuhl wirft ihm Unfähigkeit vor, weil er es bisher nicht geschafft hat, die Arztpraxis im Ort zu besetzen. Optimistisch holt der Jungarzt Seyolo seine Ehefrau, den kleinen Sohn und die Tochter vom Kongo nach Frankreich und will sich gemeinsam mit ihnen ein neues Leben in Europa aufbauen. Außerdem hofft er durch seinen Job als Landarzt die französische Staatsbürgerschaft zu bekommen.
    Seyolo schlägt dafür sogar das Angebot ab Leibarzt des Herrschers von Zaire/Kongo zu werden: Lieber als um viel Geld und Ansehen für einen Diktator zu arbeiten, will er Mitglied der kleinen französischen Dorfgemeinschaft werden.
    Doch bis es so weit ist, gibt es eine Menge von Schwierigkeiten:
    Frau und Kinder haben durch ein Missverständnis von einem Leben in Paris geträumt und können sich mit der Wohnsituation im in jeder Hinsicht kühlen Ort nicht anfreunden.
    Auch die Dorfbewohner sehen im schwarzen Doktor nur einen "Medizinmann" und boykottieren seine Praxis.
    Doch Seyolo gibt nicht auf und lässt nichts unversucht. Wie letztendlich auch das fußballerische Talent seiner Tochter dazu beiträgt, dass die Vorurteile gegen die andersfarbigen Neuankömmlinge begraben werden, zeigt Regisseur Julien Rambaldi auf eine Weise, die die Zuseher zum Lachen aber auch zum Nachdenken bringt.
    01.05.2017
    18:48 Uhr