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82.5% Bewertung
  • Bewertung

    Schnörkellos

    Der Sohn von Bergbauern (Andreas Lust)wird hin und her gerissen zwischen seiner Heimatverbundenheit und der Verpflichtung seiner Mutter (Ingrid Burkhard) beizustehen und dem Wunsch nach einem neuen Leben.
    In diesem ruhigen Streifen wird nicht viel gesprochen, aber er ist beinhart, weil er das schwierige Leben einsamer Menschen unverfälscht zeigt.
    Ein großartiger Film - allerdings nicht geeignet für Leute, die einfach nur abschalten wollen oder seelisch momentan nicht besonders gut drauf sind.
    (Filmfrühstück)
    01.12.2018
    18:13 Uhr
  • Bewertung

    deprssingly heavy movie but worth seeing

    der Film ist recht schwer und bedrückend.. von der Handlung her recht einfach gehalten.. aber trotzdem sehenswert..
    aidalina_33b2176933.jpg
    20.02.2018
    21:24 Uhr
  • Bewertung

    Erschütternde Realität

    Dass es mit unseren österreichischen Kleinbauern nicht zum besten bestellt ist, kann seit vielen Jahren durch diverse Medienberichte mitverfolgt werden.
    Und dass gerade viele Bergbauern, die unschätzbare Arbeit für den Umweltschutz durch die Bewirtschaftung schwer zugänglicher Gebiete leisten, von staatlicher Seite her fast nicht unterstützt (siehe Fördermittel) und von der Bevölkerung kaum wertgeschätzt werden, für immer das Handtuch werfen (müssen), weiß man auch.
    Ohne Zuverdienst weiterer Familienmitglieder kann kaum ein Kleinbauer mehr überleben - und von diesem schweren Los erzählt der Regisseur Ronny Trocker meisterhaft in seinem Werk "Die Einsiedler".
    Wie Einsiedler leben die Altbauern Marianne (Ingrid Burkhard) und ihr Mann Rudl (Peter Mitterrutzner) auf ihrem abgeschiedenen Hof in den Bergen Südtirols. Mit zwei Rindern und einigen Ziegen halten sie sich so einigermaßen über Wasser. Ohne die monatliche finanzielle Unterstützung ihres Sohnes Albert (Andreas Lust), der auf Wunsch seiner Mutter sein geliebtes Umfeld verlassen musste um in einem Steinbruch zu arbeiten, könnten die betagten Eltern nicht überleben.
    Dass ganze Unglück nimmt seinen Lauf, als der Vater beim Ausbessern des Daches zu Tode stürzt. Lange gelingt es der Mutter ihrem Sohn den Tod zu verschweigen; sie will um jeden Preis verhindern, dass er zurück kommt vom Tal und die Wirtschaft weiterführt.
    Mit beinahe unmenschlicher Härte gegenüber ihrer Mitwelt, aber auch sich selbst gegenüber, versucht sie Albert vom Hof fernzuhalten.
    Erst gegen Ende des Films offenbart sie sich ihrem Sohn, jetzt wird vieles klar.
    Der Film besticht durch seine Kargheit - sowohl der Landschaft als auch der Sprache.
    Und ist es nicht so: Wer jeden Tag arbeitet bis zum Umfallen, wer von traurigen Erlebnissen in der Vergangenheit gequält wird und Zukunftsängste hat, dem vergeht die Lust am Sprechen.
    Die im Film gezeigte Realität erschüttert und macht traurig; das Spiel der drei Hauptdarsteller, aber auch aller anderen Mitwirkenden in diesem Drama, ist ausgezeichnet.
    Unbedingt anschauen!!!
    29.01.2018
    13:16 Uhr
  • Bewertung

    Ein Film auf der Suche nach seinem Sinn

    Exklusiv für Uncut von der Diagonale
    Zwei Welten sind es, die Regisseur Ronny Trocker in diesem Film gegenüberstellt. Einerseits das Eremiten-Dasein auf alten Bergbauernhöfen, die wirken, als wäre die Zeit hier vor rund 100 Jahren stehen geblieben, andererseits die ebenso harte Realität im Tal, wo menschlicher Unwirsch, soziale Konflikte aber auch romantische Hoffnungen an der Tagesordnung stehen.

    Trocker bezieht keine Seite, sowohl der Berg als auch das Tal sind eine minimale Ausbeute einer Schwarz-Grau Farbpalette, mit der er großzügig Filmkader um Filmkader tüncht. Düster ist es in diesem Südtiroler Tal. Die Bergwelt, durch die sich Albert in oft beeindruckenden Aufnahmen quält um den elterlichen Hof zu erreichen, hat etwas bedrohliches, monumentales. Auch wenn es im Film wenig behandelt wird, der Zuschauer versteht, der Hof ist in einer Naturkulisse verankert, die jederzeit bereit ist ihre Eindringlinge erbarmungslos zu verschlucken.

    Die Optik des Films mag somit stimmen, das Storytelling hapert aber leider im Endeffekt. Trocker folgt der Inszenierungsstrategie der lang andauernden Totalen, in der die Handlung durch die Aktionen der Figuren, die sich durch das Bild bewegen, gesetzt wird. Der Dialog ist minimalst angelegt, Exposition sucht man vergeblich. Das alles ist zwar dramaturgisch durchaus gerechtfertigt, vor allem da der Film etwas später doch noch ein wenig Tempo entwickelt, jedoch zieht sich der Streifen, die 110 Minuten Laufzeit fühlen sich fast doppelt so lang an.

    Das geht Hand in Hand mit dem anderen Problem des Films. Auch wenn der „Berg versus Tal“ Konflikt sehr deutlich präsentiert wird, erschließt sich einem als Zuschauer nicht der Sinn des Films. Der innere Konflikt Alberts ist quasi nicht präsent. Auch wenn seine Lovestory im Dorf etwas mau ausgeführt ist und die Bergarbeiter Rassismus und Hänseleien offen raus lassen, das Gefühl, dass dieses Kind zweier Welten zwischen ihnen gefangen ist, entwickelt man nicht. Diese Info ergibt sich allein aus der Inhaltsbeschreibung in der Broschüre. Albert wirkt zufrieden mit seinem Leben. Die Art, wie die Handlung hier plötzlich umschlägt und seine Mutter, die zu Beginn noch wie eine gemeine Tyrannin wirkt und nun alles dafür tut damit er mit seinem Leben im Tal weitermacht, wirkt ein bisschen zu sehr aus der Luft gezogen. Die Gründe sind da, ihr Legitimität schwächelt jedoch.

    Wer gerne in eine düstere Parallelwelt in den Südtiroler Alpen eintauchen will, dem wird dieser Film gut gefallen. Besonderes Augenmerk gilt der schauspielerischen Leistung Ingrid Burkhardts, die ihrer Mutter Marianne in einer Minute aggressive Dominanz, und in der nächsten wieder zärtliche Einfühlsamkeit verleiht. Ansonsten haben gilt hier die Devise „art, but little substance“.
    susn_15a35adfde.jpg
    02.04.2017
    20:01 Uhr