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    Die drei Jays

    Ein warmherziges Familienportrait, dass das Leben der Winzer ernst nimmt und neben den vielen fachlichen Hinweisen eindrucksvoll die familiären Verbindungen in den Vordergrund stellt. Für drei Geschwister ist und bleibt der Hof ihr Lebensinhalt. (Originaltitel!) Beim deutschen Untertitel fragt man sich, was der ‘Wind‘ dabei soll.
    Jean (Pio Marmai), Juliette (Ana Girardot) und Jérémie (Francois Civil) sind die Kinder eines Winzers in Burgund. Jean ist durch die Welt gereist, ist verheiratet und hat sich als Winzer in Australien niedergelassen, Jérémie ebenfalls, wohnt aber bei den Schwiegereltern nebenan. Nur Juliette wohnt noch auf dem Hof und betreibt den Weinbau der Familie weiter.
    Als der Vater stirbt, kommen alle drei Geschwister wieder zusammen. Sie durchleben alle möglichen Probleme des Weinbaus und untrennbar damit verbunden erfahren sie ihre eigene Vergangenheit erneut: mit Ehekrise, Verkaufsprobleme, Streitereien über den Anbau und Ausbau ihres Weins werden sehr unterhaltsam dargestellt. Das geht vom Ausgeizen der Triebe übers Trauben Treten, bis hin zu einer Aktion, bei der sich die respektlosen Weinleser mit Trauben bewerfen. Regisseur Klapisch hat es gekonnt vermieden eine Schmonzette zu machen, weil die menschliche Tiefe immer wieder erneut ausgelotet wird und so findet der Plot auch ein unerwartetes Ende, das alle drei dieser Erbengemeinschaft zufriedenfinden. Der Sieg der Familie ist durchaus realistisch ohne zu idealisieren.
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    02.04.2023
    19:37 Uhr