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7 Bewertungen
47.9% Bewertung
  • Bewertung

    Visuell echt cool, inhaltlich leer

    Man kann dem Film wirklich nicht absprechen, visuell Einiges zu bieten zu haben. Die Handlung ist aber leider so hohl wie ein ausrangierter Jaeger. Da kann der Aufputz aus Fleisch und Blut nur teilweise hinweg trösten.
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    04.04.2020
    13:26 Uhr
  • Bewertung

    Robots vs. Aliens 2: Even more Robots

    Exklusiv für Uncut
    Gigantische, radioaktive, glühende Monsteraliens die aus einem Portal am Grunde des Pazifiks kriechen, um sich mit gleichgroßen Robotern im Faustkampf um die Erde zu streiten, klingt zugegeben nach keiner wahnsinnig tiefsinnigen Prämisse. Da jedoch der diesjährige Oscargewinner Guillermo del Torro im Regiestuhl saß, waren die Leute zuversichtlich, dass der, 2013 erschienene „Pacific Rim“ zumindest gut unterhalten wird. Eine Erwartung die erfüllt wurde. Wenn auch „Pacific Rim“ sicher ein Anwärter auf den schwächsten Film in der sonst sehr guten Filmographie des Mexikaners ist, lieferte del Torro eine unterhaltende, selbstbewusste und vor allem fantastisch inszenierte Monsterschlacht, die die Kinder und das Kind in uns begeisterte. Der Film der mit 190 Million produziert wurde, nahm weltweit über 400 Million Dollar ein und sicherte sich so das Recht, mit Fortsetzungen beglückt zu werden. Del Torro, der an seinem Passionsprojekt „Shape of Water“ arbeitete, übernahm für „Pacific Rim: Uprising“ nur noch eine Rolle in der Produktion und überließ die Regie Steven S. DeKnight. Dies ist sein Regiedebüt, wenn es um Spielfilme geht, so entstanden bis jetzt Folgen von „Smallville“ und „Marvels Daredevill“ unter seiner Aufsicht.

    Zehn Jahre nach den Ereignissen des Vorgängers genießt die Menschheit ihren Frieden. Keine neuen Monster sind aufgetaucht und die Welt erholt sich von den Zerstörungen. Da man aber jederzeit bereit sein will, wurden neue Jaeger gebaut und neue Piloten ausgebildet, damit man gegebenenfalls die Monster erneut zurückschlagen kann. Vollautomatische Drohnenroboter sollen die Welt küngftig verteidigen. Als ein abtrünniger Roboter die Chefin der Entwicklerfirma angreift und in Sidney einen großen Schaden anrichtet, muss die Menschheit erkennen, dass unter ihrer Nase viel Unheilvolles passiert ist und die Menschen einmal mehr um ihr Überleben kämpfen müssen.

    „Pacific Rim: Uprising“ ist ein Sequel im uninteressantesten Sinne, nicht langweilig, aber leider äußerst uninteressant. Das Problem bei den Fortsetzungen solcher Filme ist immer die Frage nach dem was nun. Wie geht es weiter in dieser Welt? Wollen wir eine gänzlich andere Geschichte erzählen? Leider nein. Mal wieder ist das Konzept der Fortsetzung schlicht den Vorgänger zu nehmen, ein wenig neu anzumalen und den Zuschauer daran zu erinnern, wie cool doch der Vorgänger war. So werden konstant Sprüche, Charaktere und visuelle Witze aus dem ersten Film referiert. Der Plot des Filmes ist zwar tatsächlich ein leicht anderer, jedoch ist die Grundgeschichte dieselbe. Soll heißen, dass zwar inhaltlich einige andere Sachen passieren, jedoch die Charaktere, die Thematiken und die Motive gleich sind. Der Film erforscht keine neuen Themen, keine neuen Motive und versucht auch keinen anderen Blickwinkel auf diese Welt einzunehmen. Abgesehen von einigen kleinen Momenten, die kritisch Bezug auf die Automatisierung nehmen, bleibt der Film inhaltlich also auch emotional sehr flach und bedient sich der selben Tropen und Vorgeschichten wie der Vorgänger.

    Was in einigen Szenen angenehm auffällt ist die Kameraführung von Dan Mindel, der bereits bei „Star Wars 7“, „Star Trek: Into Darkness“ und „Cloverfield: Paradox“ die Bildgestaltung übernahm. So hält sich Mindel an einen ruhigen Kamerastil und fängt die Actionszenen übersichtlich ein. Leider kann man nicht sagen, dass er sich in diesem Film ähnlich wie in Star Trek oder Star Wars entfalten durfte. So sind die Shots am Höhepunkt recht gut und an vielen Stellen generisch. An dieser Stelle kann man sehr gut sehen, wie wichtig das Zusammenspiel aus Regie und Kamera ist. DeKnight schafft es weder mit Mindel eine eigene Bildsprach für diesen Film zu finden, noch schaffen sie es Bilder zu kreieren die in Erinnerung bleiben. In „Pacific Rim“ hat das bunte Nachtleben Hongkongs eine schillernde Kulisse geboten, gemischt mit den ein-Boot-als-Baseballschläger-benutzen Kampfelemten, wusste es Del Torro Szenen zu erschaffen, die in Erinnerung bleiben. Ich kann zumindest für mich behaupten, dass es in der Fortsetztung kaum frische und kreative Umsetzungen gab, die mich haben aufstaunen lassen. So merkt man der Kamera von Mendel die Erfarung an und kann sich im Großen und Ganzen nicht wirklich beschweren, jedoch schafft es DeKnight in seiner Inszenierung schlicht nicht ein wahrlich großes Spektakel daraus zu machen.

    Das Design der Monster und Roboter ist ganz im Stile der Vorgänger und dürften niemanden überraschen. Die Monster, Kaiju genannt, kombinieren in der Fortsetzung das bekannte Design mit vielen Elementen aus der Reptillienwelt und bewegen sich mit agilen Echsenkörpern durch Tokio . Die Jaeger schauen größtenteils wie bekannt aus und kriegen einige Waffenupgrades. Ein Stilbruch jedoch findet sich in den Bewegungen, die nun um einiges flüssiger, schneller und menschlicher sind. Zehn Jahre sind schließlich genug Zeit um die Technik weiterzubringen. Persönlich muss ich aber sagen, schadet dies der Atmosphäre deutlich. Haben doch die rustikalen, kantigen und schroffen Bewegungen ein gutes Gefühl davon gegeben wie groß und schwer diese Roboter sind. Durch die teils übertrieben schnellen, agilen Bewegungen, die in keiner Relation dazu stehen welche Massen hier bewegt werden, geht ein großer Teil des Gefühls für Größe verloren.

    John Boyega und Scott Eastwood führen den Cast recht solide an. Die junge Cailee Spaeny stich in einigen Momenten positiv in ihrer Rolle als junge Pilotin hervor. Ansonst lässt sich über das Schauspiel nicht viel mehr sagen, alleine deswegen, weil das Drehbuch nicht viel zu bieten hat als käsige One-Liners und 08/15 Dialoge.

    Am Ende ist „Pacifc Rim: Uprising“ ein Film der ähnlich funktioniert wie sein Vorgänger und bei dem man sich leider viel zu oft die Frage stellen muss, ob dieser Film nun tatsächlich notwendig war. Wer am ersten Teil Spaß hatte wird auch hier wieder auf seine Kosten kommen. Ob man die 13 Euro für das IMAX ausgeben mag, sei jedem selbst überlassen, um das Geld könnte man sicher aber auch einfach die Blu-Ray des ersten Teils kaufen.
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    22.03.2018
    15:02 Uhr