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    Ein wahrer Glücklichmacher

    Der österreichische Grafiker Stefan Sagmeister kann vieles. Nun hat er auch mit seinem Dokumentarfilm über die Suche nach dem Glück sein Talent als Filmemacher unter Beweis gestellt. Das Streben nach Glück hat schon viele Filme inspiriert. Wir könnten dieser Thematik längst überdrüssig sein, doch sie beschäftigt uns immer wieder - so auch Stefan Sagmeister. Obwohl der Trailer zu "The Happy Film" eher wie eine Parodie eines Mannes mittleren Alters, der noch einmal wahres Glück erfahren will, wirkt, nimmt Sagmeister sein Experiment, glücklich zu werden, überraschend ernst. In einem Selbstversuch erprobt er drei Methoden, die ihm ein Wissenschaftler nahe legt (Meditation, Psychotherapie und Drogen) und stellt einen Vergleich an, welche Methode ihm am weitesten bringt. Seine Erfahrungen sind teils berührend, seine Schilderungen davon meist aber zum schlapplachen.

    Das Experiment und die Drehabeiten dazu dauerten sechs Jahre. In dieser Zeit musste sich Sagmeister auch von seinem Freund und Co-Reggiseur des Films Hillman Curtis verabschieden, der während des langjährigen Projekts an Krebs verstarb. Damit setzt Sagmeister ihm mit dem Film auch ein filmisches Denkmal.

    Neben Tränen, die man lacht und die man weint, ist "The Happy Film" auch ein wahrer Augenschmaus. Sagmeisters Visionen und deren grafischer Umsetzung sind spannend und innovativ, lustig und clever und haben jede Menge zu sagen. Trotz der genialen visuellen Gestaltung des Films, wirkt er keineswegs wie eine Werbung für Sagmeister als Grafiker. Dafür ist das Projekt zu ehrlich und zu verletzlich.

    "The Happy Film" ist ein absolutes Must-See über einen Österreicher, der auszog, um das Glück zu finden und Sagmeister richtet Gutes damit an, es mit uns zu teilen. Großartig!
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    07.04.2017
    03:26 Uhr