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50% Bewertung
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    Altbacken erzählte naive Kostümshow

    Wie oft hat Judy Dench schon irgendeine Königin Englands gespielt? Egal, man will sie immer wieder sehen, weil sie einfach eine tolle Schauspielerin ist und man sich drauf verlassen kann, dass der Film gut sein muss. Von wegen. Diesmal war das Vertrauen verschenkt und Der Film sehr, sehr mühsam. Die Art und Weise, wie er altbacken und naiv von einer völlig unglaubhaft dargestellten Beziehung zwischen Königin Victoria und einem indischen Diener erzählt ist mehr peinlich als sehenswert.
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    27.04.2018
    15:43 Uhr
  • Bewertung

    Die Kaiserin von Indien & ihr Diener

    Obwohl ich ein eingefleischter Fan von Stephen Frears bin, muss ich leider sagen, dass das hier sein bisher schwächster Film ist. Und wenn Judi Dench nicht die Hauptrolle so überzeugend gespielt hätte, wäre es auch noch ärgerlich gewesen. Der überbordende Pomp muss wohl sein, aber dazu hätte doch ein Plot gepasst, der vielleicht witzig oder wenigstens menschelnd ist. Doch davon ist nichts zu sehen. Nur in einer Szene – wenn Victoria mit Abdul allein auf einer Insel in Schottland sind und sie über ihr Leben und ihre Liebe zu Albert reflektiert - kann Judi Dench ihr schauspielerisches Talent aufblitzen lassen. Ansonsten haben die Maskenbildner hervorragende Arbeit geleistet und je nach Situation ihre Augensäcke mal dicker mal dünner erscheinen lassen. Sonst ist die Handlung eher unerheblich. Und auch nur ein guter Gag reicht nicht: wenn z.B. Abduls Frau und Schwiegermutter unter der Burka verborgen sind und er nicht erkennen kann, wer wer ist.
    Der selten anklingende imperiale Stolz der Briten oder das Unvermögen der Hofschranzen machen die royale Suppe auch nicht geschmacklich besser. Lediglich die Ehrfurcht vor dem Amt lässt uns Stephen Frears spüren. Das hat er aber in seiner ‘Queen‘ besser gemacht. Und seine Suche nach einem adäquaten Ende mit vielen tränenreichen Gefühlswallungen macht dem Zuschauer den Abschied von Vicky leicht. Sie stirbt wie auf einer Opernbühne, wo die Stars, bevor sie von uns gehen, immer noch eine Arie dranhängen müssen.
    Selbst wenn die Vorlage von Shrabani Basu - was die Tatsachen betraf - nicht mehr hergab, ist Frears doch Könner genug, dass er daraus immer noch einen guten Film hätte machen können. Hat er aber nicht.
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    29.09.2017
    10:20 Uhr