1 Eintrag
3 Bewertungen
73.3% Bewertung
  • Bewertung

    Eine Zeitreise der Familiengeheimnisse

    Der junge Philip (Laurence Rupp) erbt das Familienunternehmen mitsamt Palais in Wien, doch als er mit seinem Cousin Jochen (Lukas Miko) über das Erbe streitet, erwachen nach und nach die Vorfahren der Familie im Haus unter mysteriösen Umständen zum Leben.

    Im Laufe einer Nacht tauchen so nicht nur die verstorbenen Großeltern sondern Verwandte aus allen Epochen auf. Und als ein Mord und eine brisante Affäre die Nacht überschatten, beginnt ein Cluedo-Artiges Katz- und Mausspiel der Ahnen. Dabei dient das Haus als Vehikel der Geschichte und die Protagonisten – allen voran Philip – decken immer mehr dunkle Geheimnisse über die Familie und deren Reichtum auf.

    Der zweite Spielfilm von Regisseur Virgil Widrich ist ein ungewöhnlich-fantasievolles Kammerspiel mit vielen interessanten Facetten und Ideen, das teilweise an „Midnight in Paris“ oder den verspielten, scrhrulligen Zauber der Jean-Pierre Jeunet-Filme erinnert. Vor allem die Optik des Films und die Rivalität der zwei Cousins sind herauszuheben. Auch die Femme Fatale Amira Casar liefert eine fesselnde Leistung ab. Die Musik wurde sehr gezielt und stimmig eingesetzt.

    Was dem Film meiner Meinung nach etwas schadet sind die teilweise sehr wirren Situationen, die durch die nicht erklärte Wiederbelebung der Ahnen entstehen, da nicht nur die Protagonisten im Haus, sondern auch die Umgebung des Hauses Zeitsprünge zu machen scheint. Auch die verwendete Sprache wirkt teilweise etwas aufgesetzt und zu theatralisch.

    Alles in allem aber ein stimmiger, ungewöhnlicher Film mit einer spannenden Prämisse und einer guten Auflösung der Story am Ende, die der Thematik Gewichtung gibt und die Fantasie mit der Realität sehr brachial zusammenfließen lässt.
    belzebub_625217a49e.jpg
    05.04.2017
    23:48 Uhr