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    Kampf, Blut und Hass

    Es muss Nate Parker wohl ein echtes Anliegen gewesen sein, diesen Film zu machen. Er hat am Drehbuch mitgearbeitet, die Regie und auch die Hauptrolle übernommen. Der Titel erinnert an das legendäre Monumentalwerk von D.W. Griffith von 1912, hat aber damit soviel zu tun wie Apfel mit Apfelsine. Hier geht es um einen historische belegten Sklavenaufstand Anfang des19. Jahrhunderts. Das wird auch old-school-mäßig anschaulich erzählt. Es endet in einem Blutrausch und Pathos. Ersteres mag noch in Ordnung gehen. Die Weißen sind halt klischeehaft fast alle Schweine und die Farbigen die ‘Nigger‘. Da kann sich der aufgestaute Hass schon mal entladen. Aber das Pathos am Ende, das als Zuckerl verwendet wird mit gelegentlich erhobenem Zeigefinger verwässert die bis dato ganz gute Handlung. Der Freiheitskampf der farbigen Sklaven verkommt zu einem Auftritt einer Killerbrigade. Da bleibt vom Revanchegedanken der Weißen, die natürlich obsiegen, nur ein leicht verdauliches Palliativ übrig. Gut gemeint, gut verkauft, aber am Ende versackt der Plot in der Vollstreckungsjustiz. Einiges erinnert an 12 Years a Slave, das aber mit viel mehr emotionaler Wucht unter die Haut geht.
    Das farbige Darstellerensemble macht einen eindrucksvollen Job, allen voran Nats Ehefrau Cherry (Aja Naomi King). Die Geburt dieser Nation beruht auf Kampf, Blut und Hass. Schaut man nach Amerika, könnte dieser Film eventuell noch visionäre Qualitäten enthalten.
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    14.09.2019
    13:02 Uhr