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74.5% Bewertung
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    Nicht mein Bond

    Die erste Stunde von "No Time To Die", der so lange erwartet war, ist noch richtig gut. Intensiv in Action und Gefühlen, spannend. Aber dann... schlägt die political correctness in Form von Weichspülung zu und James Bond ist eigentlich nicht mehr wirklich James Bond. Was Ian Fleming wohl dazu sagen würde? Ich jedenfalls war im bombastischen Finale bereits so desinteressiert am Schicksal des einst so wunderbaren Helden, dass ich nur noch gewartet habe, dass es aus ist.
    Hinzu kommt, dass Rami Maleks Bösewicht eine schlechte Karikatur ist, der Titelsong ziemlich dröge und Madeleine Swann immer noch da...
    Wer Bond emotional weniger stark verbunden ist als ich, mag seine Freude an der neuen Richtung haben - für mich war das alles leider gar nichts.
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    04.03.2022
    09:05 Uhr
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    drei Stunden am Rand deines Sitzes, ist Daniels letzter sein Bestes?

    Als gestandener James-Bond-Fan habe ich schon seit einiger Zeit auf diesen Film gewartet, der nur verschoben wurde.

    Daniel Craig als James Bond, sein letzter, schade, denn er spielte seine Rolle als einer der Besten. (Vergessen wir übrigens nicht die kleine Nebenrolle von Blofeld - Christoph Waltz).

    Daniel Craig hat der Figur mit seiner Darstellung als Bond ein neues Leben eingehaucht. Besser als Vorgänger.

    Die James-Bond-Filme hatten nie eine glaubwürdige Handlung, aber der fünfte und letzte Film mit Daniel Craig macht die Sache sehr wütend, indem er als Haupthandlungselement ein Nanovirus einführt, das vom britischen Geheimdienst MI6 entwickelt wurde.

    James Bond ist inzwischen im Ruhestand und verbringt seine Zeit mit seiner Freundin Madeleine, die auch im Vorgänger Spectre mitspielte. James führt ein zurückgezogenes Leben im atemberaubenden süditalienischen Matera. (mit einer schönen Verfolgungsjagd)

    Mit Daniel Craig ist dieser James Bond innovativ und wieder ein Muss-Film. Die fünf Teile, in denen er auftreten durfte, bilden ein schön abgerundetes ganzes. In No Time to Die (übrigens fast 3 Stunden lang) zeigt Daniel Craig, dass es um mehr geht als nur um schöne Frauen und sportwagen mit den neuesten Gadgets.
    Dieser Bond hat Gefühl, Reue und ein Gewissen. Die Actionszenen, vorwiegend in Matera (Italien), sind wunderbar übertrieben und ein wenig unglaublich, wie sie sein sollten.

    Das Ende des Films ist etwas Besonderes und meiner Meinung nach nicht typisch für einen Bond-Film. Warten wir ab, wer der nächste James Bond wird. Ich bin wirklich gespannt, wer sich an diese Rolle wagt.
    12.12.2021
    08:19 Uhr
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    geschüttelt und gerührt

    jeder hat so sein packerl aus der vergangenheit mitzuschleppen. bei madeleine ist es der tod ihrer mutter, getötet vor ihren augen von dem mann mit der noh-maske. auf den hat das kleine, überaus alerte gör dann auch ein ganzes magazin leergeschossen – und ihn leider doch nicht umgebracht. das hätte der welt einige probleme erspart.
    oder vielleicht auch nicht, denn "unsere gewählten anführer spielen nicht fair in ihrem sandkasten", ein "inoffizielles" biowaffenlabor unter (tief)staatlicher aufsicht hat bereits das perfekte mordwerkzeug produziert: herakles ist eine DNA-gesteuerte waffe, die mittels nano-robotern und unter zuhilfenahme von gendatenbanken gezielt individuen, familien oder ganze ethnien auslöschen kann. aber herakles sei "niemals als massenvernichtungswaffe geplant" gewesen, und "wir haben einen großen plan, wir haben großes vor," faseln die grouchy-fauci-zauberlehrlinge; und lyutsifer, der mann hinter der maske, träumt davon, die welt zu zerstören, ganz ohne kollateralschaden natürlich (wie das??), um sie darauf besser zu machen – ein "unsichtbarer gott, der unter die haut kriecht", will er sein... und bleibt dennoch nichts weiter als ein weinerlicher, in selbstmitleid ertrinkender teufel.

    jeder zeit ihren eigenen bond – und so ist auch dieser, vielleicht mehr noch als andere, ein kind seiner zeit, mit ganz vielen anspielungen und parallelen zu realen gefahren(potenzialen). gerade eben wird dem westen bewusst, dass es vielleicht doch nicht ganz so klug war, den chinesen die gesammelten biodaten aus ahnenforschung und corona-tests zu überlassen…
    und das ende dieses bond? nun, was als echtes macho-märchen begonnen hat und mit craig in etwas realistischere gefielde übergeführt wurde, mag vielleicht mit der neuen haltungspredigt à la hollywoke ein paar probleme beim stammpublikum kriegen. wer auch immer die nächste 007 sein wird: hauptsache er heißt bond. james bond.

    fazit: ein abschied mit emotionen und verletzungen, erinnerungen und zitaten, und einem bisweilen ausufernden plot, dem eine inhaltliche straffung mehr klarheit und spannung gebracht hätte, zudem ungewohnt melancholisch – und bisweilen bedrückend wie der japanische garten mit den vertrocknenden giftpflanzen.
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    17.10.2021
    23:58 Uhr
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    Schwacher Abgang

    Ein schwaches Ende für 007 Daniel Craig. Und das lag nicht an der Promiriege der Darsteller, schon gar nicht an 007 selbst. Der hat seinem geschundenen Körper bei manchem Stunt das Letzte abverlangt. Die Hauptgründe für das Scheitern des Kultfilms war die unübersichtliche Vorgeschichte des Plots. Dabei geht es um die Biowaffe Herakles. Ein ewig langes gegenseitiges Verfolgen der Akteure sollte anscheinend mit einer Häufung von überlanger Action überdeckt werden (Verfolgungsjagden in pyrotechnischem Umfeld). Und hier begann sogleich der nächste Schwachpunkt: zu viele Bösewichter: Lyutsifer Safin (Rami Malek) das Narbengesicht, Logan Ash (Billy Magnussen), der eine doppeltes Spiel treibt, aber auch Primo (Dali Benssalah), der Mann mit dem Glasauge und natürlich Blofeld (Christoph Waltz). Unter den unvermeidbaren Bond-Girls hat er Madeleine (Léa Seydoux) besonders in Herz geschlossen. Mit ihr könnte er eine kleine Tochter haben (?!) Und natürlich ist da noch Paloma (Ana de Armas), die sie alle überstrahlt. Dass Bond ausgemustert wird und Nomi (Lashana Lynch) die Doppelnull 007 bekommt, überrascht den Zuschauer nicht. Sogar der leise Anflug von britischem Humor kann allzu leicht wegen seines seltenen Auftretens überhört werden.
    Am Ende kann James wie ein Akteur, der in der Oper noch eine Arie schmettert – obwohl durchlöchert – ewig lang versuchen zu seiner geliebten Madeleine zu klettern. Wie denn? Was denn ? Sie war doch in Sicherheit und James noch auf der ‘Todesinsel‘. Die optionalen wechselseitigen Vergiftungen verwirren am Ende. In den Plot hat Jungregisseur Cary Fukunaga zu viel aus den Vorgängerfilmen mit hineingedacht. Das löste nach ermüdender Konzentration Gähn Attacken aus.
    “Daniel, man sieht sich, nur dich nicht mehr als 007.“
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    12.10.2021
    13:58 Uhr
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    Sag zum Abschied laut Servus

    Es ist als hätte Daniel Craig zum Abschied die Produzenten erpresst, alle bisher unverwendeten Drehbuch-Ideen der letzten Jahre, die man - möglicherweise aus gutem Grund - nicht verwendet hatte, nun in die Abschiedsvorstellung zu packen. So tut der Film viel, was ein James Bond Film noch nie zuvor getan hat. - Es lässt sich nun trefflich darüber streiten, ob das alles einen guten James Bond Streifen macht oder nicht; jedenfalls aber einen guten Film! Und da nun dadurch (fast) alles möglich wird, gerät er über weite Strecken sau-spannend. - Trotzdem (und ich sage das als bekennender Craig-Fan): Man kann´s auch übertreiben. Und so ist es nicht nur traurig, dass die Ära Craig zu Ende geht, sondern auch irgendwie erlösend und gut. Alles hat seine Zeit, auch loslassen.
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    05.10.2021
    21:28 Uhr
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    Beeindruckendes Statement eines Markenzeichens

    Und wieder ein neuer Regisseur - wird das gutgehen? Der 25. James Bond - ist nicht schon alles erzählt? Fragen wie diese standen im Vorfeld dieses Filmes im Raum und das durchaus berechtigter Weise. Doch auf diese beiden würde ich die klaren Antworten „Ja“ und „Nein“ geben. Unter der Regie eines relativ unbekannten Regisseurs funktioniert James Bond sogar sehr gut. Im Spannungsfeld zwischen Markenzeichen, Innovation und Story hat Cory Joji Fukunaga eine überzeugende Balance gefunden. Wenn auch diesmal das Konzept des Filmes das Gleiche ist so gelang ihm dennoch, etwas Besonderes daraus zu machen. Und so wirken die Verfolgungsjagden, die Schießereien, die Gimmicks eher wie Zitate oder eine Hommage als Kopien. Dass man bekommt, was zu erwarten war ist hier kein Zufall. Und dennoch gibt es einen Bogen zu „Casino Royal“ der sich nun schließt und neben erstaunlich wenig Sex auch Platz für Liebe und Gefühle. Dass dafür nicht allzu viel Zeit bleibt passt wieder zu James Bond. Insgesamt erzählt der Film viel, aber nicht so viel, dass er fast drei Stunden dafür brauchen müsste. Es lohnt sich auch beim 25. Mal, den Film zu sehen und es wird spannend, wie man dann beim 26. Film. …. Doch halt! Ich will nicht zuviel verraten.
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    03.10.2021
    22:41 Uhr
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    Null Null was?

    Ein würdiger Abschluss der Daniel-Craig-Zeit. So aus der restlichen Reihe fallend wie der „Casino Royal“ spielt auch dieser Film offenbar in einer eigenen Craig-Zeitleiste. Find ich aber gut und ich bin schon gespannt wie es mit der Reihe weitergeht und wer ihm jetzt folgt.
    Im Mittelteil war der Film etwas zu lang, aber ansonsten hat er mich sehr gut unterhalten. Vor allem die Anfangsszene war (natürlich total unrealistisch) aber sehr schön gefilmt. Großes Kinos!
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    03.10.2021
    20:34 Uhr
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    Actionreicher Abschied

    Die fast drei Stunden, die das Publikum gebannt auf die Leinwand starrt, sind spannungsgeladen und actionreich wie man es von den Agententhrillern gewohnt ist. Dazu faszinierende Aufnahmen einer italienischen Stadt, in der Bond zu Beginn des Films als Privatier mit Partnerin noch davon träumt, seine Karriere als 007 beendet zu haben. Gegen Ende dieses letzten Abenteuers des Geheimagenten werden rasende Verfolgungsjagden auf norwegischen Autostraßen gezeigt, die förmlich in den Himmel wachsen - unglaublich faszinierend.
    Muss man gesehen haben!
    03.10.2021
    18:36 Uhr
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    Time to say goodbye

    Von CASINO ROYALE bis KEINE ZEIT ZU STERBEN ist ein schöner und spannender Handlungsbogen gespannt worden, der jetzt zu einem mutigen Ende gekommen ist. Daniel Craig als alternder Agent mit der Lizenz zum Töten war und ist ein Glücksgriff, der Emotion, Herz und Zerrissenheit symbolisieren darf.
    Der Streifen hat Längen, aber zum Grande Finale darf man sich etwas mehr Zeit als sonst nehmen.
    James Bond will return…
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    02.10.2021
    11:44 Uhr
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    Das Ende einer Bond-Ära

    Exklusiv für Uncut
    Lang ist's her, da wurde „No Time to Die“, Daniel Craigs fünfter und offiziell letzter Einsatz als Agent 007, erstmals angekündigt. Ein Regiewechsel und mehrfache pandemiebedingte Verschiebungen ließen den Film aber unter keinen guten Stern stehen. Das Produktionschaos soll nun aber vorüber sein: fast zwei Jahre nach dem ursprünglich geplanten Starttermin läuft das insgesamt 25. Bond-Abenteuer endlich weltweit in den Kinos an. Ob sich der fertige Film sehen lassen kann? Dazu gleich mehr.

    Zunächst aber: worum geht es diesmal denn überhaupt?

    Daniel Craigs finaler 007-Streifen setzt fünf Jahre nach den Ereignissen des Vorgängers „Spectre“ an und zeigt einen zu Beginn entspannten Bond, der den aktiven Dienst beim MI6 quittiert hat und mittlerweile auf Jamaika verweilt. Doch die Ruhe währt nicht lange und schon steht ein neuer Auftrag vor der Tür: Felix (Jeffrey Wright), ein ehemaliger Bekannter von der CIA, bittet den Agenten darum, einen entführten Wissenschaftler ausfindig zu machen und zu befreien. Auf seiner Reise laufen Bond neue und alte Bekanntschaften über den Weg: so kommt es zu einem Treffen mit der MI6-Agentin Nomi (Lashana Lynch) und mit seiner einstigen Geliebten Madeleine (Léa Seydoux) hat der Martini-liebende Casanova auch noch ein Hühnchen zu rupfen. Die wahre Gefahr lauert unterdessen doch im Hintergrund: der geheimniskrämerische Lyutsifer Safin (Rami Malek) plant mittels moderner Technologie, die Weltbevölkerung radikal zu dezimieren.

    Die Qualität der vorherigen Bond-Filme aus der Craig-Ära schwankte stark. Während „Casino Royale“ und „Skyfall“ vielerorts als zwei der gelungensten Beiträge im 007-Kosmos gehandelt werden, waren „Spectre“ und vor allem der verrufene „Ein Quantum Trost“ für viele Fans eine bittere Enttäuschung. Und auch wenn „No Time to Die" nicht die Höhen der zwei eben genannten Bond-Meisterstücke erreicht, lässt sich das Action-Abenteuer trotzdem als ehrwürdiger Abschluss des Craig-Zyklus betiteln. Gerade die Wahl des Regisseurs erweist sich in diesem Fall als großer Glücksgriff. Ursprünglich hätte Oscar-Preisträger Danny Boyle („Slumdog Millionaire“, „Trainspotting“) den Blockbuster inszenieren sollen, gab das Regiezepter wegen kreativer Differenzen aber an den gefeierten Serien- und Indie-Regisseur Carey Joji Fukunaga (u.a: „True Detective“ - S1, „Beasts of No Nation“) weiter. Fukunaga inszeniert Craigs finales Bond-Abenteuer als furioses Actionspektakel, das mit technischer Finesse auftrumpft. Die in satten Farben getränkten Bildkomposition von Kameramann Linus Sandgren („La La Land“, „First Man“) verleihen der Action eine angenehme Dynamik und Greifbarkeit. Eine imposant choreografierte Plansequenz aus dem finalen Drittel bleibt besonders im Gedächtnis hängen.

    Plottechnisch rückt der Film die Romanze zwischen Bond und der französischen Psychologin Dr. Madeleine Swann in den Vordergrund. Teilweise bewegt sich der Actioner gar in die Gefilde eines Melodramas, vergisst im Vergleich zu vielen Blockbustern aber nicht auf die wichtigste Zutat: Aufrichtigkeit. Hier handelt es sich um einen unerwartet emotionalen und wehmütigen Bond, dem einige wahrlich berührende Momente innewohnen. Daniel Craigs wohl beste Schauspieldarbietung als Doppel-0-Agent tut dafür das Übrige.

    Auch der Rest der Besetzung kann glänzen. Lashana Lynch überzeugt mit beeindruckender Körperbeherrschung und ausdrucksstarker Mimik. Die oft deplatzierte Theatralik eines Rami Malek passt in diesem Fall wie angegossen zu seiner Rolle des kauzigen Bösewichts, der mit Maske und vernarbten Gesicht auftritt. Auch der kubanische Shooting-Star Ana de Armas („Knives Out“, „Blade Runner 2049“) macht in einer denkwürdigen Szene eine ausgesprochen gute Figur. Im Hintergrund liefern derweil alte Bekannte wie Ralph Fiennes als M, Ben Whishaw als Q oder Naomie Harris als Moneypenny gewohnt gute Arbeit ab.

    Ganz ohne Schwächen kommt James Bonds neuester Leinwand-Auftritt aber gewiss nicht aus. Nein, gerade im minimal überladenen Mittelteil werden die Längen des 163-minütigen Hollywood-Blockbusters deutlich spürbar. Ein kleiner Griff zur Schere hätte in manchen Momenten Wunder bewirkt. Auch der feministische Neuanstrich, den sich manche durch die Drehbuch-Beteiligung von Emmy-Preisträgerin Phoebe Waller-Bridge („Fleabag“, „Killing Eve“) erwünscht hatten, bleibt leider aus. Frauenfiguren werden hier zwar mehr denn je in die Action involviert, aber dennoch fehlt es vielen der weiblichen Charaktere weiterhin an glaubhafter Dreidimensionalität.

    Trotz aller Schönheitsfehler lässt sich das finale Kapitel in Daniel Craigs Bond-Zyklus als überaus gelungen bezeichnen. Ein 007, wie er im Buche steht: actiongeladen, keck, sexy und ungemein melancholisch. Die Ära Craig mag zu Ende gegangen sein, doch bei der Qualität gibt es für das Franchise noch lange keinen Grund zu sterben.
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    30.09.2021
    07:19 Uhr