Um die Filme von Wes Anderson zu mögen, muss man sich auf seinen sonderbaren Humor einlassen. Da fliegen surreale Dialoge durchs Bild, bei denen es nicht leicht fällt sie lustig zu finden, geschweige denn sie gedanklich in die Szene einzubauen. Meistens liegt das daran, dass sie platt sind wie eine Flunder oder sie passen zum zuvor Gesagten wie ein Kaktus zum Kalauer. Manche loben das Absurde Theater. Die ungeheure Personalfülle erschwert das Verständnis. Hilfreich sind Deko, wie die roten Wollmützen, die eine Hommage an Cousteau sein sollen und die wechselnden Spielstätten verhindern die Spannung (U-Boot, Ballonfahrt). Die animierten Viecherl unter Wasser sollen wohl den Kult bewirken. Dabei hat Anderson eine Promi Riege mit an Bord geholt, die den Kenner mit der Zunge schnalzen lassen kann. Leider verpuffen viele provokante Sätze im sinnfreien Gesprächsraum. Da springt nichts über, obwohl es im Bett und davor zu Meuterei und Ballereien kommt. Die Darsteller agieren im bodenlosen Raum und verblüffen einander mit unpassenden Aussagen: z.B. - ‘Wollen sie mit mir schlafen?‘ – ‘Das geht sie überhaupt nichts an.‘ Da fragt man sich: soll man weinen oder lachen?‘ oder hat Marcel Reich-Ranicki Recht, wenn er sagt: ‘Wir sehn betroffen, den Vorhang zu und alle Fragen offen?‘
Anderson hat weder die Qualität der Marx Brothers, noch die der Montys, weder Becket noch Genet. Es bleibt vieles auf der Strecke neben weinigen netten Einfällen.
Verstand aufs Regal, Emotionen auf Urlaub, und die Action zu durchsichtig. Was bleibt da noch? Der Jaguar Hai? Und den gibt’s nicht.