Der klassische Midlife-Crisis-Film kommt ohne die Tatsache, dass der Mann des Filmes NATÜRLICH eine Affaire hat, nicht aus und läßt ihn allerhöchstens, wenn überhaupt (und dann nur reumütig) zu seiner Frau zurück kehren. Dieser nicht. Und das wohl auch deshalb, weil die Liebe, die unseren gierigen Richard hier nicht mehr losläßt, eine apersonale, nicht greifbare und dennoch faszinierende ist: das Tanzen. Schön an dem Film ist seine Leidenschaft für diese schöne Art, seinen Körper zur Musik zu bewegen und seine Ehrlichkeit, dass es ziemlich viel Training braucht, um so richtig gut zu werden. Rund um diesen Kern gestaltet sich der Film ein wenig wie ein Musical aus der Technicolor-Ära mit einem charmanten Mix aus Naivität, Rührseligkeit und Klischee, für den man ihm aber nicht wirklich böse sein kann. Er paßt, so wie er ist, zusammen und macht an einem gemütlichen Abend auch durchaus Spaß. Kein Schenkelklopfer, aber amüsant und auf eine ein wenig angestaubte, aber deshalb noch lange nicht zu verurteilende Weise liebenswert. Weit entfernt von seinen Musicalvorbildern wie "My Fair Lady" und auch weit entfernt vom potentiellen Kultfaktor von "Pretty Woman". Okay, einfach okay.