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18 Bewertungen
72.2% Bewertung
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    Abartige Liebe

    Ein echter Haneke. Schockierend abartig, aber durchaus realistisch und sogar logisch in seiner Konsequenz. Für viele eine Zumutung. Elfriede Jelinek lieferte für das kaputte Liebesdrama die Vorlage. Ansatz ist das sonderbare Mutter-Tochter Verhältnis. Isabelle Huppert beeindruckt wieder einmal, hier durch anschauliche Verdeutlichung einer fehlgeleiteten Liebesfähigkeit. Zwischen Mutter (Annie Girardot) und ihrer Tochter gibt es auch Gewalt, die im Verhältnis zum Liebhaber (Benoit Magimel) eine Fortführung erfährt. Alle drei erfahren das genaue Gegenteil von aufrichtiger Zuneigung. Dabei gibt es eine in sich stimmige Steigerung, in der sich Gewalt als letzte Vollendung von Sex manifestiert, nachdem eine sadistische und masochistische Phase durchlebt wurde. Die Tochter schwebt zwischen ihrer Mutter und dem jungenhaften Liebhaber hin und her und vermischt Abhängigkeit und Dominanz durch selbst erlittene und anderen zugefügte Qualen. Und der junge Mann reagiert erst mit Verachtung, dann doch mit willenloser Hingabe und Gewaltbereitschaft. Eine ausweglose Tragik, bei der selbst eine Behandlung keine schnelle Lösung bringen kann. Das ist teilweise optisch und psychologisch schwere Kost. Dagegen sind die Mainstream-Horrorstreifen nur bunte Seifenblasen.
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    23.03.2012
    12:29 Uhr
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    Schaurig, schräg - verbittert, verstörend

    Der Film führt den Zuseher in eine bizarre Welt ein, die aus einer Klavierspielerin mittleren Alters und ihrer Mutter besteht. Es ist die Enge, die Verbittertheit der Frauen, die auf den Zuseher übergreift und die schließlich in Distanz schaffendes Mitleid umschlägt.

    Ganz egal, wie man zu Elfriede Jelinek und ihrer Literatur steht, aber dieser Film erfasst den Zuseher und entlässt ihn schaudernd und verstört.

    Insgesamt ein wunderbarer Fim, aber sicher nicht leichte Kost.
    22.03.2008
    16:06 Uhr
  • Bewertung

    Die Jelinek

    ...es gibt nur zwei Varianten: entweder man liebt oder hasst sie.
    Ich war von dem Buch ja schon total begeistert und die Verfilmung kommt auch wirklich sehr nah ran. Huppert spielt so wundervoll diese verbitterte Frau (von dessen Charakter man ja munkelt, dass es eine Art Autobiographie Jelineks sein soll), gleich wie in 8 Frauen, und Magimel spielt den unschuldigen Jungen von nebenan.

    Respekt auch an Haneke, der das alles so wunderbar umgesetzt hat!!
    17.01.2008
    20:15 Uhr
  • Bewertung

    Der Film gleich krank wie das Buch!

    Wie Jellinek den Nobellpeis gewinnen konnte ist mir bis heute ein Rätsel. Vorallem wenn dann auch noch so eine schleusige, schlechte, grausam nicht zum ansehene Produktion die sich Film nennt raus kommt! Echt viel kranker geht es nicht mehr, und das einzige was mir dieser Film zeigt ist, das die Autorin selbst auch nicht alle Tassen im Schrank haben kann. Echt furchtbar....
    Mit menschlicher Psyche hat das meiner Meinung nach nicht mehr viel zu tun, eher mit dem krankhaften Hassen einer Frau, den Männern gegenüber!
    19.05.2007
    16:19 Uhr
  • Bewertung

    haneke go on

    der beste österreichische regiseur - wenn auch mit französischer hilfe- der seine vision erbarmungslos durchsetzt und wirklich grenzen aufzeigt und sein ding durchzieht
    toller film, tolle schauspieler. muss nur noch das buch lesen.
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    21.02.2006
    13:32 Uhr
    • Bewertung

      Erbarmungslos - gnadenlos - unerträglich

      Alles das trifft auf das Buch von Elfriede Jelinek zu und so gesehen haben sich hier zwei in gewisser Weise Seelenverwandte getroffen. Noch dazu mit dieser Ausgeburt an Arroganz Isabelle Huppert garniert. Diese cineastische Dreisamkeit fabriziert hier ein Filmwerk, das gleichzeitig eine unbestreitbare Faszination für das unvorstellbar Abgründige der menschlichen Psyche und für die nahezu unbesiegbare Hoffnung in der Liebe aufbaut, in der Umsetzung aber die Belastbarkeit des Publikums auf eine (bei Haneke eigentlich ganz normale) Belastungsprobe stellt. Die ungefilterte Konfrontation mit den Personen der Handlung enthält ihm jede Chance zur Identifikation, aber auch zur Ablenkung, geschweige denn zur Zerstreuung vor.

      Kein Film, den man sich gerne ansieht. Und meiner Meinung nach auch kein Film, den man unbedingt gesehen haben muss.
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      03.09.2006
      21:38 Uhr