Regisseurin Mimi Leder beweist viel Feingefühl in einem Drama, das nur allzu leicht dem Klischee des Actionfilms verfallen hätte können. Denn abgesehen von Téa Leonis leicht schwächelnder Performance leistet die übrige Cast schlichtweg beeindruckende Arbeit fern von Heldentum und Übertreibung. Allen voran der sympathischste US-Präsident der Filmgeschichte in Gestalt von Morgan Freeman (der beweist, dass man Autorität auch einmal niveauvoll anders darstellen kann) sowie Vanessa Redgrave und Maximilian Schell als Ehepaar in Scheidung, und Elijah Wood in einem Leben vor dem Auenland. Das wenig später erschienene „Armageddon“ wirkt gegen so viel menschliche Dramatik, die endlich auch den Alltag des Durchschnittsbürgers betrifft, beinahe wie eine Vergewaltigungsversion eines Katastrophenfilms. Denn hier in „Deep Impact“ stehen nicht Special Effects im Vordergrund, sondern die Konsequenzen, die sich aus der Bedrohung ergeben, womit einzelnen Charakteren Tiefe verliehen wird. Daher fallen die tatsächlichen Zerstörungsszenen auch stark, doch kurz aus und versinken zum Glück nicht im normalerweise üblichen Pathos.