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    Ein Road-Trip voller Klischees

    Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2016
    Drei Männer, die unterschiedlicher gar nicht sein könnten, begeben sich gemeinsam auf eine Weinverkostungsreise: Jean (Gérard Depardieu), sein Sohn Bruno (Benít Poelvoorde) und deren Taxifahrer Mike (Vincent Lactose). Dieser Ausflug ist gefüllt von schrägen Situationen, viel edlem Alkohol und auch den Freuden der Liebe.

    „Saint Amour“ war die zweite Komödie im Wettbewerb der Berlinale, konnte aber als solche nicht vollends überzeugen. Die Charaktere waren extrem klischeehaft und die Handlung derart hervorsehbar, dass es wirklich keine Momente der großen Überraschungen gab.

    Die Beziehung zwischen Jean und Bruno ist eine klassische Vater-Sohn Beziehung, die man aus unzähligen Filmen kennt: Bruno ist nicht sonderlich zufrieden mit dem Familiengeschäft – Landwirtschaft – sein Vater will aber unbedingt, dass dieser den Familienbauernhof übernimmt und weiterführt. Außerdem pflegen die beiden keine innige Verbindung zueinander. Um dies zu ändern, unternehmen sie gemeinsam einen Road-Trip – eine extrem klischeebelastete Methode, um die Beziehung zweier Menschen zu stärken.

    Dass es auf diesem Road-Trip einen exzentrischen Taxifahrer, absurde Situationen, viel Alkohol und eine Menge Frauenprobleme gibt, ist auch nicht besonders kreativ und/oder innovativ. Da man bei diesem Film auch das Gefühl hat, die Darstellung der Charaktere schon unzählige Male gesehen hat, wachsen sie einem auch nicht wirklich ans Herz.

    Trotz der vielen negativen Punkte muss ich allerdings zugeben, dass die Dialoge an einigen Stellen relativ gut funktioniert haben. Das Publikum musst des Öfteren laut auflachen. Auch die schauspielerische Leistung der Darsteller ist sehr gut, man merkt beim Zuschauen, dass der Cast ziemlich viel Freude an den Dreharbeiten hatte. Aber „ein paar Lacher“ und gute Schauspieler machen alles oben Gesagte natürlich auch nicht wett.

    Zusammenfassend kann ich sagen, dass es sich bei „Saint Amour“ um einen Road-Trip Film der klassischsten Art handelt, bei dem der Zuschauer genau weiß, wie die weiteren Handlungsstränge verlaufen werden.
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    26.02.2016
    20:54 Uhr