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77.1% Bewertung
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    Ehefrauen, Mütter, Rebellinnen

    Regisseurin Gavron hat schon mit BRICK LANE (2007) bewiesen, dass sie es versteht, Frauenthemen behutsam aber eindringlich darzustellen. Für ihre ‘Obersuffragetten‘ hat sie drei ganz Große auf die Leinwand gebracht. Meryl Streep (Emily Pankhurst) gibt nur ein kleines aber überzeugendes Gastspiel, Bonham Carter (Edith Ellyn) ist für die Logistik der Aktionen verantwortlich und Carey Mulligan (Maud) macht mit ihrer Rolle einerseits den Weg in die Frauenproteste deutlich, andererseits verkörpert sie das zentrale Thema: Frauen als Ehefrau und Mutter, die gleichzeitig zeichensetzende Aktionen gegen die Unterdrückung der Frau durchführen. Dabei geraten sie immer wieder in Konflikt mit dem Gesetz. Sarah Gavron lässt die wenigen Vertreter der männlichen Zunft korrekt aber nicht allzu negativ wegkommen, obwohl Mauds Ehemann Sony (Ben Whishaw) auch nur die damals allgemein übliche Meinung vertritt, die mancherorts auch heute noch anzutreffen ist: Frauen sind nur zuständig für Kinder, Küche und eventuell noch Kirche. Kommissar Steed (Brendan Gleeson) tut nur ganz unaufgeregt seine Pflicht und da stören die Mädels nun mal die öffentliche Ordnung.
    Dramaturgisch setzt Sarah Gavron auf Spannungssteigerung. Von den überfallartigen Auseinandersetzungen mit der Polizei geht es über Hungerstreik und Zwangsernährung bis zum ersten Opfer Violet Miller (Anne-Marie Duff) auf der Rennbahn in Epsom. Jetzt kann die Öffentlichkeit (inklusive König Georg V.) die Augen vor dem Anliegen der Frauen nicht länger verschließen. Nach der ersten Märtyrerin der Bewegung folgen im Abspann einige Daten über die Einführung des Frauenwahlrechts auf der Welt. Und da sind durchaus Überraschungen dabei. Überzeugend, einfühlsam und preiswürdig. Aus heutiger Sicht schier unglaublich. Es musste halt mal gesagt werden.
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    04.03.2016
    12:21 Uhr
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    Inspirierender Film!!!

    Ein Film über den Kampf um das Wahlrecht der Frauen Anfang des 20. Jahrhunderts in England. Auf eine spannende und zugleich emotionale Weise erzählt er die Geschichte einer jungen Frau, die sich gegen die Ungerechtigkeiten in der von Männern regierten Welt auflehnt. Trotz vieler Rückschläge und familiärer Schicksalsschläge, verliert sie ihr Ziel nicht aus den Augen. Ihre Tapferkeit und Zielstrebigkeit hat mich sehr beeindruckt und ich empfand den Film als eine Inspiration, an seine Träume zu glauben und nicht aufzugeben.
    06.02.2016
    19:51 Uhr
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    Taten statt Worte

    Berührende Geschichte über Frauen, denen man alles nehmen musste, um sie zum Schweigen zu bringen und die erst dadurch richtig laut wurden.
    Nach einer wahren Begebenheit erzählt der Film berührend und bedrückend die Geschichte der Londoner Suffragetten, die sich für ein Frauenwahlrecht in England einsetzen. Von all den Männern in ihrem Leben, egal ob Ehemänner, Väter oder Arbeitgeber unterdrückt, wollen sie nicht mehr, dass ausschließlich diese für sie politische Entscheidungen treffen. Nach einer zivilisierten Anhörung, die zu nichts führt, ruft Meryl Streep in einem sehr kurzen Auftritt im Film zu zivilem Ungehorsam auf. Frauen kämpfen mit radikalen Mitteln für ihre Rechte, zumindest die, die sich trauen.
    Carey Mulligan spielt toll, verbindet stark und zerbrechlich und lässt den Zuschauer gekonnt teilhaben an dem Unrecht, das ihr widerfährt. Gegen Ende baut der
    Film noch Spannung auf und lässt für einen tragischen Moment den Kinosaal verstummen.
    Wenn auch nicht großes Kino, trotzdem durchaus sehenswert.
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    05.02.2016
    11:18 Uhr