Hier steht auf dem Lehrplan "Okkultismus". Drei Priester und ein Mädchen auf dem Weg ins Irrenhaus. Ein vom Teufel Besessener muss exorziert werden. Das Zimmer wird abgesperrt und verdunkelt. Das "Werkzeug", Kruzifixe, Weihwasser und die Bibel, werden in dunklen Farben wie in einem Mafiafilm in Zeitlupe ausgepackt - und ran an den Teufel! Was im Vorhof der Hölle geschieht, wird nur angedeutet, Schreie, Verzweiflung und Gebete finden für den Zuschauer hinter verschlossener Tür statt. Das Irrenhauspersonal und die zuständige Psychologin stürmen das Zimmer und erkennen eine gescheiterte Mission ...
Ein toller Beginn möchte man meinen, doch was danach kommt, ist leider nicht mehr sehr originell. Der Teufel möchte nach 2000 Jahren wieder in der "max-Bundesliga" mitkicken, sucht sich einen unwissenden Karrieretypen und lässt alles für seine Wiedergeburt vorbereiten. Die üblichen Symbole wie Pentragramme und die Zahl des Teufels, in Arabisch 666 und in Griechisch XES, deuten die Umwandlung an. Wieder ein Mal kann das Böse nur in Form des Antichristen erscheinen - die Kirche ist ebenso von größter Bedeutung - und man fragt sich ernsthaft, ob es denn keine anderen Religionen mehr auf diesem Planeten gibt. Oder passt das unbeschreibliche Böse in keine Synagoge, Moschee oder in einen Buddhistentempel?
Janusz Kaminski - Kameramann von Steven Spielberg - ist in seinem Fach eine wahre Größe, doch im Regieführen hat er noch einige Kurse auf der Filmhochschule zu belegen. Die Schauspieler Winona Ryder, John Hurt, Elias Koteas, Ben Chaplin und Philip Baker Hall sind unterfordert und können den Film auch nicht retten. Möglicher Alternativfilmtitel könnte "Der Exorzist hat ein Omen am Ende aller Tage" lauten.