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83.3% Bewertung
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    Die Verleumdung

    Geschliffene Dialoge und jede Menge Wortwitz kennzeichnen diese Shakespeare Interpretation von Kenneth Branagh. Eine hervorragende Ensemble-Leistung (u.a. mit Denzel Washington, Brian Blessed) rundet die flotte Inszenierung ab. Es geht turbulent zu auf dem Landsitz von Leonato (Richard Briers), dem Gouverneur von Messina. Und die Zuschauer erleben das alles vor einer sonnendurchfluteten italienischen Kulisse.
    Gleich zu Beginn begrüßen die Bewohner die heimkehrenden Helden durch ein gemeinsames Bad mit viel Geplantsche, um sich herzurichten.
    Zwei Pärchen bilden sich heraus: zunächst Hero (Kate Beckinsale) und Claudio (R.S. Leonard), später Beatrice (Emma Thompson) und Benedikt (Kenneth Branagh). Die Akteure sind lebensfroh und ausgelassen, aber immer auch geistreich und scharfzüngig.
    Dieses muntere Treiben wird durch die bösartige Intrige des Don Juan (sic!) (Keanu Reeves) gestört, der Hero zu Unrecht verleumdet. Viel Wirbel um eigentlich nichts (Titel!), denn die Braut ist natürlich unschuldig. Für mich stand da bei dem fingierten Fake Margareth (Imelda Staunton) Pate, die man nur von hinten sieht. Bei der Aufklärung hilft eine Wächtertruppe, die wie so oft bei Shakespeare für die Komik zuständig ist. Hier glänzt vor allem Dogberry (Michael Keaton) mit seinem Lumpenpack. Nur Regisseur und Hauptdarsteller Branagh hat sich noch ein kleines Kabinettstückchen vorbehalten, indem er loriotmäßig mit einem Liegestuhl kämpft. Zu Beginn gibt es ein großes, feuchtes Tohuwabohu am Ende eine Doppelhochzeit. So kann man Shakespeare für ein größeres Publikum öffnen.
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    17.07.2019
    12:53 Uhr
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    Von der Liebe

    Viel Lärm um Nichts erzählt die Geschichte mehrerer Liebender. Beatrice und Benedikt leben nach dem Prinzip: was sich liebt, das neckt sich. Viel Gezehter, aber ihre Herzen schlagen füreinander. Und dann begegnet die junge Hero Claudio, der im Gefolge des Prinz reist. Es ist Liebe auf den ersten Blick und der Hochzeit steht nichts im Wege, würde der Halbbruder des Prinzen nicht seine Intrigen spinnen. Und so stirbt Hero...

    Kenneth Branagh insziniert den Shakespeare'schen Klassiker in originalem Setting im Versmaß. Schauspielerisch harmonieren Emma Thompson und Branagh perfekt, zu dem Zeitpunkt waren sie sogar verheiratet, denke ich. Denzel Washington als Prinz und Keanu Reeves als dessen Halbbruder geben dem Film Diverität, spielen aber auch überzeugend.
    Die beste Performance liefert mit Sicherheit Michael Keaton ab!
    Einzig Robert Sean Leonard als Claudio versemmelt seinen Auftritt - zu wenig Emotion, immer derselbe Blick und kaum Talent.

    Eine wunderbare Verfilmung des amüsanten Stoffs, gut besetzt und großartig ausgeführt. Immer wieder ein Spaß!
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    14.08.2015
    23:38 Uhr
  • Bewertung

    Much ado about nothing

    Viel Lärm um nichts zählt zu den Bekanntesten Shakespear Stücken und wurde daher schon unzählige Male verfilmt. In der Version von Kenneth Brenagh werden nur die Originaltexte verwendet, was für manch einen vielleicht ein wenig veraltet oder verwirrend wirken kann. Besonders die Monologe von Benedick wirken etwas irritierend, da er einfach minutenlang mit sich selber redet und die Geschichte an sich erklärt. Wenn man aber bedenkt, dass Benedick dies auf einer Bühne an die Zuseher gerichtet spricht, passt es wieder besser in das Gesamtbild.
    Große Fehlbesetzung in meinen Augen war Robert Sean da er, zumindest damals, keinerlei Emotionen spielen konnte. Egal ob er glücklich, traurig oder wütend war, sein Gesicht und seine Stimme waren immer gleich.
    Eigentlicher Held in diesem Film ist aber Michael Keaton als Dogberry, ein leicht verrückter Wachsoldat. Seine Darstellung des nicht immer ganz rationell denkenden Soldat ist einfach herausragend. Gerade hier hat Keaton bewiesen, dass er gerade "besondere" Charaktere mit einem wahnsinnigen Einsatz spielen kann.
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    11.08.2015
    23:33 Uhr