Geschliffene Dialoge und jede Menge Wortwitz kennzeichnen diese Shakespeare Interpretation von Kenneth Branagh. Eine hervorragende Ensemble-Leistung (u.a. mit Denzel Washington, Brian Blessed) rundet die flotte Inszenierung ab. Es geht turbulent zu auf dem Landsitz von Leonato (Richard Briers), dem Gouverneur von Messina. Und die Zuschauer erleben das alles vor einer sonnendurchfluteten italienischen Kulisse.
Gleich zu Beginn begrüßen die Bewohner die heimkehrenden Helden durch ein gemeinsames Bad mit viel Geplantsche, um sich herzurichten.
Zwei Pärchen bilden sich heraus: zunächst Hero (Kate Beckinsale) und Claudio (R.S. Leonard), später Beatrice (Emma Thompson) und Benedikt (Kenneth Branagh). Die Akteure sind lebensfroh und ausgelassen, aber immer auch geistreich und scharfzüngig.
Dieses muntere Treiben wird durch die bösartige Intrige des Don Juan (sic!) (Keanu Reeves) gestört, der Hero zu Unrecht verleumdet. Viel Wirbel um eigentlich nichts (Titel!), denn die Braut ist natürlich unschuldig. Für mich stand da bei dem fingierten Fake Margareth (Imelda Staunton) Pate, die man nur von hinten sieht. Bei der Aufklärung hilft eine Wächtertruppe, die wie so oft bei Shakespeare für die Komik zuständig ist. Hier glänzt vor allem Dogberry (Michael Keaton) mit seinem Lumpenpack. Nur Regisseur und Hauptdarsteller Branagh hat sich noch ein kleines Kabinettstückchen vorbehalten, indem er loriotmäßig mit einem Liegestuhl kämpft. Zu Beginn gibt es ein großes, feuchtes Tohuwabohu am Ende eine Doppelhochzeit. So kann man Shakespeare für ein größeres Publikum öffnen.