2 Einträge
9 Bewertungen
73.3% Bewertung
  • Bewertung

    Alejandros Rache

    Die Story ist etwas kryptisch vor allem am Anfang. Da tappen sowohl Zuschauer als auch Hauptdarstellerin Kate (Emily Blunt) lange Zeit im Dunkeln. Und die sollte ja auch nur auftragsgemäß zuschauen und etwas lernen. Als einzige Frau unter coolen Helden fällt es ihr schwer tough zu sein. Dabei zuckt sie schon zusammen, wenn es knallt.
    Allein dem überragenden Benicio del Torro als Alejandro, der zwielichtig und latent gewaltbereit so sein scheint, ist es zu verdanken, dass wir dran bleiben. Man ahnt es geht um Drogen, um Schmuggel durch einen Tunnel und um Geldwäsche. Selbst mit Nachtsichtgerät blicken wir nicht ganz durch. Wieso Kate fast mit ihrem Auftragskiller geschlafen hätte bevor Alejandro ihn ins Jenseits schickt, trägt lediglich zur Unterhaltung bei, sonst nichts. Auch wenn sich Kate hier mal richtig prügeln muss, bevor sie fast erwürgt wird. Da lockert Josh Brolin als gefühlloser Söldner Matt schon eher den unverständlichen Plot etwas gekonnt auf.
    Erst ganz am Ende und völlig überraschend wird es bestialisch brutal. Alejandro hat mit dem Drogenboss Alarcón noch eine Rechnung offen. Fast beiläufig erzählt er ihm beim Abendessen, wieso er ihn und seine Familie töten wird.
    Kate soll das Protokoll unterschreiben, dass da alles legal zugegangen war. Klar, dass es mit Alejandro noch mal ganz kurz sauspannend wird. Für Kate bleiben nur die Tränen, falls sie den Suizid ablehnen sollte.
    Alejandro rät Kate in eine ruhige Kleinstadt zu ziehen – was die Zuschauer auch unterschreiben könnten -, denn ‘das hier ist das Land der Wölfe. Kate ist kein Wolf!‘
    Er wendet ihr seinen Rücken zu und geht…
    Nein Emily Blunt war überzeugender als Lachsfischerin im Jemen, das Mädchen im Zug oder die junge Queen Victoria.
    Überdehnte Unklarheiten ergeben neben einem blutigen Ratz-Fatz Schluss eine nicht sehr einleuchtende Story. Nicht glatt durchkomponiert.
    8martin_ea7f49f0f3.jpg
    04.09.2017
    19:10 Uhr
  • Bewertung

    Sabotage und Death Wish treffen auf die Macht des Kartells

    Exklusiv für Uncut aus Cannes 2015
    Mit PRISONERS hat der kanadische Filmemacher Denis Villeneuve einen grandiosen Film abgeliefert. Dementsprechend waren die Erwartungen für seinen Cannes-Beitrag im Wettbewerb sehr hoch. Was das Publikum zu sehen bekam, war eine etwas andere Version von DEATH WISH. Anstatt von Charles Bronson geht Benicio Del Toro auf Gangsterjagd. Sein Motiv: Rache. Eingebettet ist die Story an der amerikanisch-mexikanischen Grenze im Drogenkrieg, wo es um Macht, Menschenhandel, Mord, Korruption und viel Geld geht. Aber im Film geschehen Dinge, die weder Hauptdarstellerin Emily Blunt, noch der Zuschauer versteht. Die arme FBI-Agentin mit ethischen und moralischen Vorstellungen im Kampf gegen einen bösen und rücksichtslosen mexikanischen Drogenboss wird an ihre Grenzen stoßen.
    Die Bilder sind sensationell. Atmosphärisch kann der Film auch einiges bieten. Die Auswahl der Schauspieler ist von der feinsten Sorte. Neben Emily Blunt und Benicio Del Toro hat auch Josh Brolin seine amüsant geheimnisvollen Auftritte. Und trotzdem kann ich mir nicht helfen – die Story ist richtig mager. Schon der Titel verrät um was es geht. SICARIO ist Spanisch und bedeutet „Hitman“. Auf Deutsch ist das ein Auftragskiller. Auftrag und Rachegedanken reichen sich die Hand. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Oje, oje – 1.000-mal schon gesehen.
    leandercaine_0fc45209c9.jpg
    20.05.2015
    12:14 Uhr