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    Die Cooper Family

    Ein dystopisches Weltraumabenteuer, in dem der Pilot/Astronaut Cooper (Matthew McConaughey) neue bewohnbare Planeten suchen soll, um die Weltbevölkerung dort anzusiedeln, denn die Erde wird zusehends unbewohnbar. Er verlässt mit Dr. Brand (Anne Hathaway, Tochter von Professor Brand: Michael Caine, der das Programm rechnerisch erdacht hat) und zwei Kollegen die Erde und seine zwei Kinder sowie Großvater Donald (John Lithgow), fliegt durch Schwarze Löcher und Wurmlöcher und gelangt in fremde Galaxien, wo eine Stunde wie sieben Jahre auf der Erde sind.
    Es wird auffallend viel über Gravitation und Quantenmechanik geredet und dass die Liebe die Dimension von Zeit und Raum überwindet. Auch das ein dreidimensionaler Kreis eine Kugel ist, leuchtet ein. So weit, so gut. Erst als von Zeitdilatation die Rede ist wird’s kryptisch. Auch das bekannte Zitat von Dylan Thomas kommt mehrmals vor ‘Do not go gentle into that good night…‘ Als Cooper auf einem Planeten den Astronauten Dr. Mann (Matt Damon) trifft, beginnt der Strudel der Unwägbarkeiten und nur wer die Logikbrille abgesetzt hat, kann noch unterhalten werden. Da rührt einen der sterbende Michael Caine, sowie die erwachsenen Kinder von Cooper: Tochter Murphy (jung Mackenzie Foy, erwachsen Jessica Chastain) und Tom (Timothée Chalamet und Casey Affleck).
    Mit der Rückkehr des124 Jahre alten Cooper erst in sein Wohnzimmer, dann in ein Krankenhaus hat Regisseur Nolan eine hollywoodreife Varieté-Lösung gefunden. Der Dystopie sei Dank. Unterwegs gab es immer wieder nachvollziehbare Passagen neben total abgespaceten Stellen. Nach fast drei Stunden sind die Zuschauer ganz schön geschlaucht.
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    25.07.2020
    18:43 Uhr
  • Bewertung

    Gute Idee, schlecht zu Ende gedacht

    Interstellar ist ein Film, der im Prinzip alles hat, was ich mir von einem guten Film wünsche.
    Tolle Schauspieler, wunderschöne Bilder, eine Story, bei der etwas Köpfchen gefragt ist, glaubhafte Science Fiction und (fast) ein Ende mit einem guten Twist.

    Bis ca. 20 Minuten vor Ende hatte der Film mich in seinen Bann gezogen und ich war happy und habe mir gewünscht dass der Film nun endet. Leider geht der Film dann aber weiter und und fügt unnötige Elemente hinzu, die nicht mehr hätten sein müssen.
    Um nicht zu Spoilern verzichte ich hier aber darauf, nieder zuschreiben, was mir genau nicht gefallen hat.

    Bis auf diese 20 Minuten ist der Film aber sehr gelungen.
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    23.02.2017
    21:14 Uhr
  • Bewertung

    Spoilert sich selbst

    Ich schreibe jetzt keine ausführliche Kritik, da das einfach zu lange dauern würde.
    Der Film will damit Spannung aufbauen, dass man um das weiterexistieren der Menschheit bangt. Alles wird gut. Das stand nie zur Debatte. In der ersten Minute erzählen alte Menschen wie es früher war...
    ...KEINE SPANNUNG!!!
    03.10.2015
    22:44 Uhr
  • Bewertung

    Interstellar

    Kein Film wurde mir gegenüber so oft erwähnt wie "Interstellar". Viele aus meinem Bekanntenkreis liebten ihn, andere "hassten" ihn. Gestern konnte ich mir mein eigenes Bild machen. Die Erwartungen waren schon einigermaßen hoch. "Interstellar" ist für mich auf jeden Fall etwas besonderes. Man spürt richtig, dass man es mit etwas "Großem" zu tun hat. Meiner Meinung nach hätte der Film trotz seiner anspruchsvollen Länge ruhig noch länger sein können. Denn dann hätte es vielleicht noch mehr Erklärungen und mehr Szenen über zwischenmenschliche Beziehungen geben können. So wurde alles einfach nur in den Raum geworfen und so angenommen. Natürlich hat es gereicht. Aber leider fühle ich mich, als könnte da noch so viel mehr sein und als müsste ich mir alles an Strohhalmen herbei ziehen. "Interstellar" bleibt wohl dennoch ein Film, den man sich einmal ansieht. Und dann irgendwann wieder einmal... vielleicht nach einer Stunde Wurmlochzeit?
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    07.04.2015
    08:53 Uhr
  • Bewertung

    Gut, aber...

    Interstellar ist ein Bild- und Tongewaltiges Weltraum Epos, das auch in die Seelen der Menschen blickt und zeigt zu was Menschen fähig sein können, wenn die Zukunft der Menschheit in deren Händen liegt.
    Besonders erfreulich war der hohe Grad an wissenschaftlicher Genauigkeit. Dies beginnt bei lautlosen Explosionen im Weltall und geht weiter zu Thesen über die fünfte Dimension.
    Aber: Interstellar ist bis zum 3/4 ein spannender Film und überzeugt vor allem durch Bild und Ton. Im letzten Viertel beginnt Nolan jedoch mit zu viel Pathos den Film in die Länge zu ziehen. Speziell auf den Schluss (die letzten 20 Minuten) könnte man aus dem Film streichen oder gegen eine kürzere Szene tauschen.
    Alles in allem ein toller Film, der jedoch, speziell aufgrund des übertrieben Pathos, einen leicht fahlen Nachgeschmack hinterlässt.
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    20.01.2015
    20:33 Uhr
  • Bewertung

    from saturn with love

    nach nolans inspirierender wiederbelebung batmans waren meine erwartungen doch höher: vielleicht ein neuer, über den philosophischen minimalgehalt von gravity hinausgehender ansatz? leider weit gefehlt:

    plotmäßig befinden wir uns in einer nahen zukunft, die erde haben wir bereits so zerstört, dass auch die widerstandsfähigsten ackerpflanzen den veränderten klimatischen bedingungen nicht standhalten können; da wird coop, einst NASA-pilot und nun farmer wider seine neigungen, durch merkwürdige botschaften aus tochter murphs zimmer (nein, wir sind nicht in einem night-shyamalan-movie...!) ins hauptquartier der inzwischen verbotenen, weil angesichts des welthungers nutzlosen NASA gelotst. (dass im zugangsbereich NORAD zu lesen steht – also im gegensatz zur zivilen NASA das militärische “north american aerospace defense command“ – mag man als weiteres rätsel so stehen lassen.)
    wie auch immer: coop ist hingerissen von der möglichkeit, seinen alten traum noch einmal zu leben, und beflügelt von der aussicht, vielleicht sogar die menschheit zu retten – nicht durch ackerbau, sondern durch eine expedition in ferne welten. (plan a: auf dass der menschheit eine neue erde geschenkt werde...)
    und ab geht die reise – durch ein wurmloch beim saturn, das auf wundersame weise von höher entwickelten wesen der fünften dimension geschaffen wurde (da fragt man sich zurecht, welches höher entwickelte wesen auch nur das geringste interesse an der rettung der menschheit haben kann); unbewohnbare planeten mit gigantischen ozeanen oder unbarmherzige eiswelten bringen wenigstens ein bissel ästhetisch beeindruckende CGI auf die leinwand – aber leider, leider keinen neuen lebensraum.
    plan a ist damit gestorben – also weiter mit plan b: die menschliche samenbank im frachtraum auf einer extraterrestrischen zwischenstation nach und nach auszubrüten. (für den anfang mittels maschinen natürlich. wenn man die leute schon in hyperschlaf schicken kann, dann kann man sie auch maschinell vermehren – was für aussichten!)

    anlass für eine gigantische datenspielerei ist auch die reise am rand eines schwarzen lochs (ab hier geben auch die physikinteressierten w.o.), die wohl assoziationen zu kubricks sternenkind wecken und gleichzeitig den merkwürdigen shyamalan-ursprung erklären soll – mit dieser narrativen klammer versucht nolan, coops reise durch raum und zeiten zusammenzuhalten und die emotionale seite abzudecken. “maybe love... transcends time and space“: wie verzweifelt muss man als drehbuchautor sein, um solche phrasen zu dreschen – wenn der abenteurer-held alle mühsal des irdischen lebens hinter sich und den rest der welt im stich lässt... und eine liebesbotschaft von der saturnstation an murph alles ist was bleibt.

    fazit: wer hier eine moderne variation von kubricks weltraumodyssee erwartet, oder auch nur die visuelle schönheit von gravity aus dem vorjahr, wird bitter enttäuscht. bombastische CGI, ohrenbetäubender sound und die mechanics der reise halten wie bei inception wenigstens den aufmerksamkeitspegel hoch – das ändert aber leider nichts daran, dass das drehbuch unausgegoren ist, mit einer platten geschichte ohne den geringsten philosophischen hintergrund, papierenen emotionen und null gespür für musikalische ergänzung. (dass hans zimmer beauftragt wurde, quasi im blindflug einen score zu komponieren, ohne das filmmaterial zu kennen: WTF?)

    da aber klimawandel wie die eifrige suche der wissenschaft nach einem neuen zufluchtsort längst realität sind, wären wichtige fragen zu beantworten: haben wir eine zweite erde überhaupt verdient? wie werden wir mit einer neuen heimat umgehen, wenn wir unser selbst nicht gleichzeitig zurücklassen können? oder wie wäre es mit plan c: unseren irdischen lebensraum zu erhalten?
    nolan stellt keine dieser fragen – wichtig ist offenbar nicht das überleben an sich, sondern das überleben unseres lebensstils. also ratten, auf zu neuen ufern...!?
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    18.01.2015
    16:07 Uhr
  • Bewertung

    Arche Noah in Space

    Die Erde steht am Anfang des Endes, im Laufe der Jahrzehnte wurde unser Planet immer öfter von Naturkatastrophen heimgesucht, es ist nicht mehr möglich genug Nahrung zu produzieren und das Zeitalter der Technologie ist vorbei.
    Ein ehemaliger NASA Pilot will sich damit nicht abfinden und mit seiner jungen Tochter entdeckt er eine GRAVITATIONs-Anomalie, welche ihn wieder zurück zur NASA führt, die einen Plan entwickeln die Erde zu retten.
    Er wird mit einer Truppe Wissenschaftler ins All geschickt um jenseits eines schwarzen Lochs einen Exoplaneten zu finden, der der Menschheit Zuflucht bietet.
    Gravitation ist das Stichwort dieses Film, es dreht sich alles um die wissenschaftlichen Aspekte die mit Gravitaion und schwarzen Löchern in Verbindung stehen.
    Der Film an und für sich ist sehr komplex, aber es wird so aufbereitet, dass alles Sinn ergibt und man am Ende nicht ratlos bleibt. Leider verliert das Ganze seinen Anreiz durch die erzwungene Sentimentalität, es wird gegen Ende etwas zu kitschig.
    Gutes Popcornkino, spannend und kurzweilig (trotz Überlänge).
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    11.01.2015
    19:00 Uhr
  • Bewertung

    Wenn die Erwartungen zu hoch sind...

    Die auffälligsten Punkte in Stichworten:
    - Hans Zimmer war auch schon mal besser, bzw. wurde sein bombastisches Spiel echt übertrieben benutzt - in Szenen, in denen NICHTS passiert, wird auf einmal die Musik laut und... nix passiert.
    - unnötig langgezogener Film. Als hätte Nolan gemerkt, irgendwie springt der Funke nicht über, machen wir ihn einfach länger und mehr Drama rein (welches man trotzdem nicht ''fühlt'', leider).
    Es wird dadurch wirklich sehr zäh. Und es brachte der Story keine Tiefe, zumindest empfand ich das so.
    - Optisch ist der Film auch nicht sooo berauschend. Es geht wohl mehr um die ~story~.
    - So oft wie im Film von Gravität gesprochen wurde, hätt der Film echt Gravity heißen können. Die Filme haben aber wenig gemein.
    - Roboter TARS war sympathischer als die Hauptcharaktere (Anne's Schauspiel hat irgendwie irritiert, kann es leider nicht beschreiben. Und Matthew's Orangeheit lenkte leider auch ab). Er war der eigentliche Held des Filmes.
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    26.11.2014
    11:24 Uhr
  • Bewertung

    Atemberaubend

    Wow - was für ein Film: höchst interessant und sehr spannend! Auch in diesem Weltraumabenteuer spielt GRAVITY eine wichtige Rolle 😉
    Für diese Art von Filmen ist das Kino geschaffen worden!
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    23.11.2014
    10:59 Uhr
  • Bewertung

    Vielschichtig, philosophisch, emotional

    Christopher Nolans erster Film seit dem Abschluss der "Batman"-Trilogie ist ganz offensichtlich im Fahrwasser seiner Arbeit zu "Inception" entstanden bzw. entwickelt elementare Grundüberlegungen zur Kontinuität von Zeit und Raum, Wirklichkeit und Fiktion im luftleeren Weltraum und vor der Kulisse einer sterbenden Welt weiter. Dennoch ist es keine SciFi-Version davon, sondern ein eigenständiges Werk, in dem sich der Stil des Regisseurs konsequent weiterentwickelt hat. Zugleich weiß er um seine Vorbilder und zitiert an einigen Stellen fast in einer Art Hommage Stil- und Handlungselemente aus z.B. "2001- Odyssee im Weltraum" und verneigt sich damit vor dem großen Stanley Kubrick, dessen Film einen Meilenstein in der Filmgeschichte gesetzt hatte. In diesem Film geht es aber um viel mehr als nur um die vordergründige Endzeitgeschichte oder um den Beweis, dass auch er, Christopher Nolan, eine x-te Dolby-Atmos-Demo-taugliche Klang- und Bilderreise durch ein Wurmloch inszenieren kann. Sein "Interstellar" ist vor allem "interpersonal" - getragen von den großen Emotionen der Menschheit: Angst, Schmerz, Freude und Liebe. Alle vier ziehen sich als Motivationen der Protagonisten im Guten wie im Bösen durch den ganzen Film und machen sie zu StellvertreterInnen typischer und damit für die Zuschauer höchst nachvollziehbarer Handlungsmuster des Menschen in Konfliktsituationen. In letzter Konsequenz ist sein Film daher gar kein SciFi-Abenteuer oder kein Thriller, sondern eine unglaublich philosophisch anspruchsvolle und zugleich bewegend schöne Beschreibung dafür, wozu die Liebe des Menschen in letzter Konsequenz fähig ist. Mit seinem visuellen Konzept ist dem Regisseur außerdem der Clou gelungen, die aufwändigsten Spezialeffekte unspektakulär, aber zugleich glaubhaft, aussehen zu lassen - ohne nämlich, dass den Szenen damit etwas fehlt. Vielmehr könnte ein Space Shuttle in dieser gar nicht so fernen Zukunft vielleicht wirklich so aussehen und was sich in einem Wurmloch tut, ist ohnehin Spekulation. Insgesamt also ein höchst anspruchsvoller Film für philosophisch Interessierte, emotional Offene und cineastisch wissende und schätzende Filmfreunde - für die breite Popcorn-Masse jedoch wohl eher weniger. Aber an die war damals ja "2001" wohl auch nicht wirklich gerichtet.
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    17.11.2014
    12:49 Uhr
  • Bewertung

    Absurd genial!

    Selten ist ein Film so faszinierend wie Interstellar. Klar haben die Kritiken im vor hinein sich schon überschlagen, und man geht mit einer gewissen Erwartungshaltung in das Kino, allen voran natürlich nach dem man Nolans Filme lieben muss zwischen all den furchtbaren Blödsinn der sonst so gezeigt wird.

    Aber, man weiß fast nichts von dem Film, klar, die Welt geht unter, wir müssen uns eine neue suchen, aber was einen hier erwartet erschlägt einen förmlich. Teilweise nicht unbedingt vorteilhaft, gebe ich zu, man wird mit Physik förmlich bombardiert, und ja, man sollte gar nicht erst versuchen dahinter zu kommen was das tatsächlich alles bedeutet, aber denn noch schafft es der Film, vor allem die Charaktere, das ganze auf eine unglaublich persönliche ebene zu bringen, sodass der Film einfach keine Längen hat und einen richtig gut fesselt.

    Fazit, wieder schafft es Nolan mich dazu zu bewegen den Film ein weiteres Mal im Kino anzuschauen, danke, hierfür extrem gerne!
    11.11.2014
    08:49 Uhr
  • Bewertung

    Spec-tac-u-lar.

    Die physikalischen Gegebenheiten da draußen im All sollte man wohl eher hinnehmen als hinterfragen, auch wenn allzu große Logiklöcher meiner Meinung eh vermieden werden. Es geht in "Interstellar" aber ohnehin um viel mehr als nur Science Fiction und eine spannende Story, nämlich um die menschliche Existenz und das Wesen der Menschen. Die Effekte sind stark, der Score leider teils zu pathetisch, die Perfomances stark, besonders McConaughey ist wieder echt Wahnsinn. Es gibt viele bewegende Momente und der Film überrollt einen insgesamt mit einer Wucht, die seinesgleichen sucht.
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    10.11.2014
    20:19 Uhr
  • Bewertung

    Das Wurmloch ist eine Kugel???

    Ich möchte zum Film weniger eine Bewertung, als eher einen kleinen Tip abgeben. Ich interessiere mich grundsätzlich für Science Fiction und für Wissenschaft, bin aber nach ca 2/3 des Filmes ausgestiegen und verstand dann nicht mehr warum dies oder das vorgefallen ist. Das kann mitunter frustrierend wirken, wenn man weiß, dass dieser Film versucht auf wissenschaftlichen Theorien zu fundieren. Am Anfang des Filmes wird ja auch erklärt was zb ein Wurmloch ist oder warum die Zeit auf einem Planeten langsamer vergeht als auf der Erde aber danach wurde es für mich mitunter verwirrend. Vielleicht macht es daher Sinn die Theorien und Phänomene, um die es bei diesem Film geht vorher auf Wikipedia nachzulesen. Ich habe mich erst im Nachhinein informiert, hatte einige Aha-Erlebnisse und verstand den Film erst dann viel besser als während des Zuschauens...ich werd mir den Film sicher noch ein zweites Mal anschauen und glaube ihn dann mehr "genießen" zu können :-)
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    sam
    09.11.2014
    14:49 Uhr
  • Bewertung

    Lost im Wurmloch

    Exklusiv für Uncut
    In einer nicht allzu fernen Zukunft hat der Klimawandel gravierende Formen angenommen: Das Ökosystem ist völlig aus dem Gleichgewicht geraten und durch maßlosen Umgang mit den natürlichen Ressourcen herrscht weltweite Nahrungsmittelknappheit. Für den Fortbestand der Menschheit auf Mutter Erde sieht es dementsprechend wenig rosig aus, denn sie wird für künftige Generationen zum feindlichen Lebensraum. Die Lösung des Dilemmas scheint jedoch gefunden: längst plant die NASA nämlich eine Reise ins Weltall, und zwar durch ein zufällig entdecktes Wurmloch, um in weit entfernten Sonnensystemen einen bewohnbaren Planet aufzuspüren, auf dem sich die Menschheit neu ansiedeln soll. Soweit die Ausgangslage der Geschichte.

    Für den ehemaligen Weltraumpilot Cooper (Matthew McConaughey) entwickelt sich die interstellare Mission bald zu einem Point of no Return: er und ein furchtloses Team aus Wissenschaftlern, darunter die Tochter des NASA-Leiters Dr. Brand (Anne Hathaway) brechen auf - wie man sie im Glauben lässt - um das Überleben der Menschheit sicherzustellen. Coopers primärer Beweggrund sind natürlich seine beiden Kinder, die auf die Wiederkehr des Vaters hoffen. Nur ist eine solche überhaupt realistisch?

    Cineastische Weltuntergangs-Szenarien haben fast immer Blockbusterpotenzial und garantieren so in Zeiten von IMAX-Sälen mitunter reichlich Umsatz an den Kinokassen, das ist kaum ein Geheimnis. Wenn die Welt dann für die Leinwand zu marginal erscheint, weicht man eben auf die unendlichen Weiten des Weltalls aus. Denn in der Schwerelosigkeit führen uns digitale Effekte ihren Daseinsgrund eindringlich vor Augen, wie der heurige Oscarabräumer „Gravity“ eindrucksvoll beweisen konnte. Auf diesen Trend ist nun auch ein ganz Großer aufgesprungen.

    Dass Regie-Genie Christopher Nolan nur zu gut weiß, wie man Filme opernhaft-episch inszeniert, dürfte hinlänglich bekannt sein, wenn man sich etwa „The Dark Knight“ in Erinnerung ruft. Und wie einst wurde das Drehbuch zu „Interstellar“ auch in Kooperation mit seinem Bruder Jonathan verfasst, welcher seit Nolans internationalem Durchbruch „Memento“ an etlichen Filmen mitschrieb. In seiner überwältigenden, knapp 3-stündigen Science-Fiction-Odyssee quer durch den Weltraum und durch komplexe, teils wissenschaftliche, teils philosophische Handlungsstrukturen kann man sich als Zuschauer, speziell im letzten Drittel des Films, kurzzeitig verloren fühlen - fast so wie Astronauten im Wurmloch.

    Nolans intelligentes Erzähluniversum, das charakteristischerweise multiple Ebenen einer Geschichte miteinander verbindet und dadurch den Spannungsbogen steigert, wird in „Interstellar“ extrem auf die Spitze getrieben: es existieren mehrere Dimensionen, fünf um genau zu sein, wo Raum und Zeit relativ sind. Dies macht sich beispielsweise bemerkbar, als Cooper und die Besatzung in entfernten Galaxien nur wenige Stunden verweilen, während auf der Erde Dekaden vergehen. Der Unendlichkeit des Universums wird hier die Endlichkeit der menschlichen Existenz eindrucksvoll gegenübergestellt.

    Die Figuren und deren Gefühle, Sehnsüchte und Hoffnungen sind fassbar und glaubwürdig, zumal sie von einer ganzen Riege an starken Charakterdarstellern verkörpert werden. Allen voran Oscar-Preisträger Matthew McConaughey sowie Anne Hathaway, Jessica Chastain, John Lithgow und Michael Caine plus einem weiteren Star mit Cameo-Auftritt, dessen Name an dieser Stelle aber nicht verraten wird. Weniger plausibel erscheinen nur ein paar Ideen und Bilder, die gegen Ende hin die Story zum Ganzen komplementieren sollen. Mindfuck oder Murphy’s law? Da Coopers Tochter Myrph im Film nach diesem berühmt-berüchtigten Gesetz benannt wurde, welches besagt, dass alles was passieren kann, auch passieren wird - darf diese Frage der eigenen Imagination überlassen werden.
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    06.11.2014
    08:58 Uhr
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