Waynes Kindheit, Jugend und Motivation, erst zu dem zu werden, als was er bekannt geworden ist: Batman. Klingt nach einem dieser unzähligen, typischen Prequels, zu denen Filmemacher greifen, wenn ihnen die Geschichten ausgehen. Weit gefehlt – „Batman begins“ ist überraschend menschlich und auch psychologisch ausgefallen. Und mit Christian Bale wurde ein Batman-Darsteller gefunden, der meines Erachtens die dunkle Batman-Charaktere besser als die meisten seiner Vorgänger interpretiert und wie geschaffen dafür zu sein scheint. Neben ihm gibt auch Katie Holmes eine respektable Leistung ab, ebenso Liam Neeson in seiner verblendeten Rolle, von Cillian Murphy ganz zu schweigen, der einen herrlichen Bösewicht verkörpert und spätestens mit dieser Darbietung gezeigt haben dürfte, dass er selbst ältere Kollegen mühelos an die Wand spielen kann. Der einzige, der übrigens überraschend blass ausfällt, ist Gary Oldman, von dem man darstellerisch eindeutig mehr erwarten könnte, der jedoch äußerst müde und unwillig in seiner Polizistenrolle wirkt.
Bei den actionreichen Szenen wurde an übertriebenen Effekten weise gespart, was dem Film seine wunderbare anti-Superstar-Film Note lässt. Denn im Vergleich zu Superman und Konsorten ist Batman keine übermenschlich begabte Figur, sondern ein Mensch, der sich einfach die Technik zunutze macht und sich seinen eigenen Ängsten stellt. Wieso ausgerechnet jemand, der Angst vor Fledermäusen hat, zum Batman-Cape greift, wird hier recht überzeugend erklärt.
