Wenn euch in naher Zukunft bei eurer Arbeit Kollegen mit Verletzungen im Gesicht oder sonstwo auffallen, dann hat irgend jemand in eurer Stadt einen Fight Club eröffnet. Aber keiner wird mit euch darüber sprechen wollen, denn die ersten beiden Regeln des Fight Clubs besagen, dass man nicht über den Fight Club spricht! Deshalb begebe ich mich hiermit auch auf gewagtes Terrain. Aber der Film ist einfach zu gut um nicht darüber zu sprechen.
Nach “Sieben³ ist “Fight Club³ die zweite Zusammenarbeit von David “Alien 3" Fincher und Brad “Joe Black" Pitt. Aber eigentlich spielt nicht Brad Pitt die Hauptrolle sondern Edward Norton, der die Standardausgabe eines Bürohengstes spielt, dessen Wohnung die reale Verwirklichung eines Ikea-Kataloges ist. Vielleicht gerade deswegen oder weil ihm das Leben voll zum Hals raushängt, sucht er Abwechslung und wird zum
Selbsthilfegruppenjunkie. Und plötzlich taucht dann Tyler Durden (Brad Pitt) auf. Mit ihm zusammen überschreitet er dann jede Grenze des normalen
Lebens...
Neben der wirklich skurrilen und fesselnden Handlung bietet “Fight Club" eine tolle Atmosphäre. Ziemlich düster und finster, aber passend zur Geschichte. Trotz der zweieinhalb Stunden, die der Film dauert, ist Langeweile ein Fremdwort. Vor allem einige mehr oder weniger schockierende Gewaltszenen lassen den Adrenalinspiegel immer wieder etwas ansteigen. Jeder, der der Meinung ist, dies sei ein 08/15 Schlägerfilm à la Jean-Claude Van Damme, ist auf dem Holzweg. Der Film bietet viel mehr, und eigentlich ist der sogenannte Fight Club auch gar nicht der tragende Inhalt des Films.
Zu empfehlen ist der Film all jenen, die auf düstere Atmosphäre und eine schräge Handlung stehen. Wenn euch also “Se7en", “8mm" aber auch “Matrix" gefallen haben, dann sollte auch “Fight Club" auf eurer "habe ich gesehen"-Liste stehen.
Falls man ein Fan von Meat Loaf ist und diesen höchstpersönlich mit Megafrauentitten sehen will oder Einrichtungsvorschläge für ihr Haus oder Appartement sucht, dann sollte man ebenfalls seine Freundin für zweieinhalb Stunden ihrem Schicksal überlassen und mit einem Kumpel Fight Club schauen. Frauen, die auf Brad Pitt abfahren, ist dieser Film eher nicht zu empfehlen, außer ihr steht auf abgefahrene Typen wie Tyler Durden, der euch
die ganze Nacht mit Brutalo-Sex wachhalten kann (stöhn)! Nach der “grandiosen schauspielerischen Leistung" von Brad Pitt in “Rendezvous mit Joe Black", ich beziehe mich da vor allem auf die absolut realitätsnahe Inszenierung des besten Autounfalles im gesamten Filmgeschehen, muss man sich auch als Mann nicht mehr schämen, ein klein wenig Gefallen an Brad Pitt und seinen Filmen zu finden.