Nach längerer Zeit melde ich mich einmal wieder :-)
Der Film ist für mich durch und durch ein Meisterwerk, allein schon mal deshalb dass er sich sehr stark in einem Fach positioniert, das selber schon etwas überstrapaziert wurde, und aufgrund der einheitlichen Garde an Drehbuchschreibern in Hollywood, wohl dauernd in einer fast ähnlichen Manier aufbereitet wurde. Dieser Film kommt, wie man in den meisten Kritiken lesen kann, auf eine ganz konträre Manier daher.
1) Die Annäherung an das ungeborene Kind. Meistend nimmt das ungeborene Wesen in solchen Filmen den zentralen Stellenwert ein, die Protagonisten diskutieren seine Existenz und sein Erschaffen zu Tode, wobei auch noch ganz "zufällig" sämtliche gestörten Beziehungen zwischen den Charakteren gekittet werden müssen. In Juno ist das Kind nur Auslöser eines Selbstfindungsprozess einer Jugendlichen die entdeckt, dass es noch eine Welt hinter der Kindheit gibt.
2) Der Sex. Bereits an den etwas ungenauen Kameraeinstellungen und der Aufstückelung der Sexszene wird einem deutlich, dass diesem nicht die entscheidende Bedeutung zukommt. Wenn in anderen Filmen die Frage nach Aufklärung und vorehelichen Sex ausgeschlachtet wird, wird hier der Umstand der "sexuell aktiven" Tochter schnell als gegeben und abgehackt dargestellt. Immerhin ist es im Nachhinein nciht mehr wichtig, es ändert nichts an der Situation. Damit kann sich der Film auf andere Themen spezialisieren.