Schon, als ich das fünfte Buch gelesen hatte, wusste ich, dass bei seiner Verfilmung ein anderer Film herauskommen würde, als es bisher gewesen war. Über weit mehr als der Hälfte des Buches geschieht nichts Spektakuläres, außer, dass die Hormone unserer Helden in der Zauberschule verrückt spielen wie nur was und Harry mit jeder Erinnerung, die Dumbledore mit ihm teilt, seinen Gegner besser und besser kennenlernt. Im letzten Drittel des Buches überstürzen sich schließlich die Ereignisse. So auch im Film und es gibt natürlich diesmal auch wieder eine Menge von Handlungselementen, die weg gelassen wurden. Trotzdem schafft es der Film wie auch beim letzten Teil, die Athmosphäre, das Besondere im Detail, das die Fans so sehr lieben, auch auf die Leinwand zu bringen ohne dabei ein weniger enthusiastisches Publikum vor den Kopf zu stoßen. Auf jeden Fall ist der Halbblutprinz besonders gegen Ende ein Vollblut-Thriller und für ein Publikum unter 12 Jahren nur bedingt empfehlenswert. Daniel Radcliffe, Emma Watson und Rupert Grint sind deutlich älter geworden, was nur zum Teil zu den Rollen passt, die sie verkörpern. Daniel hat zwischendurch seine Probleme, die emotionalen Szenen zu spielen, ohne dabei einen hölzernen oder einen etwas hilflosen Eindruck zu machen, den anderen liegen ihre Rollen deutlich besser, besonders Ron ist für viele Lacher gut. Das optische Konzept schließlich ist beeindruckend und setzt dem Film würdig die Krone auf. Das Finale kann kommen!