Der Film zeichnet sich durch eine etwas abstruse Geschichte, die ihren Zweck jedoch mehr als erfüllt und den Zuseher bei Laune haltet, plakativ in Szene gesetzte Gewalt, lange Gesprächsszenen die überwiegend durch geschliffene, interessante Dialoge überzeugen, schrägen Humor, wirklich tolle Filmmusik und eine für Tarantino-Filme typische Schwerfälligkeit aus.
Gut gefallen hat mir auch das Spiel mit den unterschiedlichen Sprachen, die in der Originalfassung im Laufe des Filmes gesprochen werden und dem Film etwas Authentizität verschaffen. Die Übersetzung der englischen Teile in der deutschen Fassung trübt dies leider etwas, deshalb unbedingt in der Originalfassung ansehen.
Von den Darstellern haben mir Mélanie Laurent, als gebrochenes Mädchen das zum eiskalten Racheengel mutiert und Christopher Waltz als gebildeter, unglaublich unsympathischer und schleimiger Nazi gefallen.
Brad Pitt als Nr.1-Hollywood-Zugpferdchen einzusetzen ist sicher ein kluger Schachzug, ich fand seine Darstellung als Aldo Raine allerdings zu übertrieben "cool". Er wirkte auf mich wie ein Mann am Höhepunkt seiner Midlifecrisis, der seine eigene vermeintliche Coolness zelebriert. Hoffen wir mal, dass diese Image-Politur erfolgreich war, damit wenigstens einer was davon hat.