Nach sechs Jahren, in denen Harry, Hermione und Ron verschiedene Abenteuer mit einander erlebt haben, geht es nun im letzten Teil der Geschichte eindeutig und endgültig um die Wurst: Lord V. ist nicht nur wiedergekehrt, sondern besitzt ungeahnte und vor allem so gut wie uneingeschränkte Macht über die Welt und Harry ist der Einzige, der ihn noch aufhalten kann. Da bleibt keine Zeit mehr für ausführliche Erklärungen, es ist alles "eine lange Geschichte", die man, um diesen Film überhaupt verstehen zu können, bereits in allen Einzelheiten kennen muss. Kein Charakter wird mehr erklärt, die Situation wird als gegeben und bekannt vorausgesetzt. Was bleibt, ist das gnadenlose Stakkato von Szenen bedrohlicher Verfolgung, die sich mit Szenen von enttäuschten Erwartungen und verletzten Freunden abwechseln. Der Schmerz ist allgegenwärtig, die Angst geht überall um und erreicht, vermittelt durch die dunklen und traurigen Bilder auf der Leinwand, auch die Nackenhaare des Publikums in der letzten Reihe. Der (vor)letzte Harry Potter Film ist der erste, der sich wirklich Zeit und Raum für die Details der Geschichte nimmt. Damit stößt er aber an eine selbstdefinierte Grenze, wenn es dabei um Abschlüsse von Handlungssträngen geht, die in den vergangenen Episoden nur marginal angedeutet wurden. Es ist schade, auf die Vollendung von Harrys Mission ein halbes Jahr warten zu müssen, so kurzweilig erschienen diese 147 Minuten für mich.