Bei aller Liebe, bei allen Vorschusslorbeeren, bei 4 Oscars, nach Werken wie „Millers Crossing“ und „Fargo“: nicht der beste Film der Cohen-Brüder, aber der wohl beste seit Fargo
Die Romanvorlage von Cormac McCarthy schiebt der uneingeschränkten Kreativität der Brüder einen Riegel vor, in diesem Lichte wohl ein „Fein gemacht, Burschen, aber selber hättets eine noch bessere Geschichte gesponnen"“
Bei Fargo bestand absolut freihe Hand und das war auch gut so.
Javier Bardem beindruckt und überzeugt oscarwürdig als prinzipientreuer, pilzköpfiger Killer mit Vorliebe für tiefsinnige Dialoge, Tommy Lee Jones mit Tränensäcken bis zu den Knien als alternder, überforderter Sheriff "Ed Tom", der über den Sittenverfall lamentiert und in seinem Büro ein Schild „Learn to relax“ hängen hat, erinnert ein wenig an seine weibliche Berufskollegin „Marge Gunderson“ aus Fargo.
Die Filmmusikabsenz ist wohltuend
Ein paar nette Ideen die Kameraeinstellungen und die Waffenverwendung betreffend, ein paar Wendungen erinnern an Kill Bill Vol 1
Der Schluss wird einige wohl verwundert im Kinosessel zurücklassen.
Wer die Coen-Brüder aus Erfahrung mag: Pflichtfilm
Alle anderen: den Kinobesuch wert, aber erwartet Euch kein Gag-Feuerwerk sondern einen ruhigen, kräftigen Fluss mit gelegentlichen "Stromschnellen"
Summa summarum keine 100%
PS: Ach ja, Happy birthday Javier! 69 ist ein guter Jahrgang :)
