England 1998: „Lock, Stock and two smoking Barrels" von Regiedebütanten Guy Ritchie begeistert die Insel, der Rest der Welt nimmt Notiz von einem begabten Jungregisseur. Nicht nur die Welt, sondern auch Superstar Madonna ist von dem gebildeten und in guten Verhältnissen aufgewachsenen Guy Ritchie beeindruckt, so dass er offiziell der zweite Mann an ihrer Seite wird und nicht nur als „Sperminator" fungieren muss.
Guy Ritchie, man kann ihn ruhig auch den Nachfolger von Quentin Tarantino sehen, ist ein wahrer Meister von unglaublichen Geschichten des kleinen und großen Gauners, der mit einer sensationellen und innovativen Kameraführung unglaublich kreative Bilder für die Kinoleinwand kreiert. Und besonders gelungen ist ihm die lustige und amüsierende Seite des Films - die Gags sitzen einfach und sind nicht nur für die Briten geeignet. Die Schmähs sind nicht unbedingt intellektuell, aber unheimlich unterhaltend. Das Ensemble (mit Brad Pitt und Benicio DelToro zwei hochkarätige Neuzugänge im Filmuniversum von Ritchie) ist grandios - die Schauspieler sind eine Wucht. Jeder Charakter hat seine Bedeutung, niemand ist wirklich der Hauptdarsteller, im Grund genommen ist es eine „Familiengeschichte", und alle Handlungen werden aneindergeleimt, so dass am Schluss das Meisterwerk fertig ist. Möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten, aber eines noch auf dem Weg mitgeben: „Snatch" ist ein Unterhaltungsfilm erster Güte und erhebt auch keinen Anspruch auf Sinn oder Erklärung. Einfach zurücklehnen und die großartigen Ideen genießen!
