Jet Lag (2022)

Anfang 2020 strandet die Regisseurin auf ihrem Weg nach China unfreiwillig in Graz. In der vom Virus hier wie dort erzwungenen Isolation denkt sie nach über ihren Urgroßvater, der 1940 nach Myanmar fuhr und nie zurückkehrte. Quarantänehotels, leere Straßen und Flughäfen führen tief hinein in diese frühere Reise, Zeitstränge verweben, verwirren sich um das alte Familiengeheimnis. Der Jetlag generiert eine wachtraumartige Zeitschleife, in die reale Gegenwart ebenso eindringt wie ferne Erinnerung. Verloren in Zeit und Raum reflektiert der filmische Bewusstseinsstrom die Abwesenheit der Väter, sucht essayistisch und poetisch nach Wurzeln und Identität. Text: Viennale/Maria Marchetta