R.M.N. (2022)

Anhand der Konflikte in einer transsilvanischen Kleinstadt fächert Mungiu das Spektrum der brennenden Probleme des heutigen Europa von West bis Ost auf. Dass die eingesessenen Rumänen, Ungarn und Deutschen miteinander streiten, gehört sozusagen zum guten Ton. Als aber die örtliche Brotfabrik Arbeiter aus Sri Lanka anheuert, ist es aus mit dem prekären Kleinstadt(un)frieden. Die Bürger:innen versammeln sich zum Protest. Wobei diejenigen besonders lautstark gegen die "Fremden" agitieren, die ihrerseits im Westen Arbeit suchen, um besser zu verdienen. Mungiu denunziert seine Figuren nicht, egal, was sie tun. Ohne Schadenfreude zeigt er, woher ihr falsches Denken kommt. Text: Viennale/Barbara Schweizerhof