Zeros and Ones (2021)

Krieg herrscht in den Filmen von Abel Ferrara öfter, wenngleich als innere Zerrüttung der Figuren. Diesmal aber taucht er ein menschenleeres, von Milizen beherrschtes Rom in nachtschwarze, flackernde Bilder und lässt Soldat J.J. (einen selten ausgemergelten Ethan Hawke) auf der Suche nach seinem Bruder durch eine postapokalyptische Kriegszone irren. ZEROS AND ONES darf als Verarbeitung von Pandemie-Erfahrungen verstanden werden, die sich hier mit der Paranoia von Mindgame-Filmen paart. Radikal subjektiv wie immer schafft Ferrara eine ganz eigene Atmosphäre aus Cyberwar-Ästhetik, sakraler Mystik und beharrlich dröhnenden Sounds. Erlösung ungewiss. Text: Viennale/Gunnar Landsgesell