Radio Heimat (2016)
Der Film begleitet die vier Freunde Frank (David Hugo Schmitz), Pommes (Jan
Bülow), Spüli (Hauke Petersen) und Mücke (Maximilian Mundt) mitten im Pott, mitten in
der Pubertät und mitten in den 80er Jahren auf ihrer Suche nach der ersten großen Liebe
und dem ersten Sex. Und besonders Hauptfigur Frank hat einen schmerzlichen Wunsch,
nämlich bei Carola Rösler (Milena Tscharntke) zu landen. Unerschrocken ziehen unsere
vier Helden in den Kleinkrieg der Geschlechter und lecken ihre Wunden zwischen
Freibad, Schrebergärten und Ommas (Anja Kruse) Frikadellen. Sie absolvieren die schier
unüberwindbaren Initiationsriten, welche das Ruhrgebiet jeglicher Mannwerdung
entgegenhält: Pilstrinken, Pölen und Pommes-rot-weiß. Da hatte es Franks Vatter
(Stephan Kampwirth) mit seiner Kohlenstaub-Chuzpe in den ironisch-verklärenden 60er-
Jahre-Rückblicken wohl etwas leichter: Außer einem Kanon gesellschaftlich auferlegter
Pflichtübungen wie Tanzschule, keuschen Kaffeetrinkens und echten Errötens lief es in
Sachen Liebe eigentlich wie von selbst – bzw. wie es die Herzensdame (Sandra
Borgmann) wollte. Und so bleibt unseren Helden nur eins: Alles selber ausprobieren! Sie
scheitern als Rockmusiker im Bergarbeiter-Chor, noch ehe sie beginnen. Und gehen wie
ihre Eltern in die Tanzschule, um am Ende zu begreifen, dass es beim Tanzen nicht um
die Schritte, sondern ums Anpacken geht. Und alles nur um heraus zu finden, was sie
wirklich brauchen. Und das sind keine Sprüche von Eltern, Verwandten oder Lehrern,
sondern schlicht: Freundschaft, Humor und jemanden an der Seite, der einem gut tut. Und
würden eines Tages die pubertierenden Söhne von Spüli, Mücke, Pommes und Frank ihre
Väter fragen, wie das damals alles so war, würden die wahrscheinlich versonnen lächelnd
antworten: „Ach weißte, damals war auch Scheiße!“
Genre | Komödie |
Land | Deutschland |
Länge | - |
DE-Start | 17.11.2016 |