DVD/Blu-Ray

Wie der Titel schon verrät, ist der Film ein Biopic über die Band „The Doors“. Er startet mit der Gründung – also dem ersten Zusammentreffen von Jim Morrison und Ray Manzarek – und endet mit der Auflösung der Band – nämlich Jim Morrisons Tod.
 
Obwohl der Titel nicht Jim Morrison als alleinigen Hauptprotagonisten ausweißt, ist er dies jedoch, da die restlichen Bandmitglieder im Film nur als Nebendarsteller seines Lebens fungieren. Der oftmals unterschätzte Val Kilmer spielt Morrison allerdings beeindruckend gut. Nicht nur die schauspielerische, sondern auch die gesangliche Leistung kann sich sehen lassen. Im Film werden Originalaufnahmen mit dem Gesang von Jim Morrison, sowie Aufnahmen mit dem Gesang von Val Kilmer miteinander vermischt. Dabei können die Singstimmen von Kilmer und Morrison kaum unterschieden werden.
 
Obwohl die schauspielerische Leistung als sehr gut bezeichnet werden kann, enttäuscht die Charakterzeichnung des Filmes. Jim Morrison wird als ständig saufende und verrückte Reden schwingende Persönlichkeit gezeigt. Man bekommt nie wirklich Einblick in seinen Charakter und seine Handlungen, vielmehr wird man noch verwirrter zurückgelassen. Dass Morrison nicht immer so war wie er im Film gezeigt wird, kann man sogar an Interviews aus der damaligen Zeit erkennen.
 
Wie schon oben erwähnt, lässt auch die Charakterzeichnung der restlichen Protagonisten zu wünschen übrig. Es wird sich kaum Zeit genommen, die restlichen Bandmitglieder als wirkliche Persönlichkeiten darzustellen, obwohl diese sicher nicht unbeteiligt am Erfolg der Band „The Doors“ waren.
 
Insgesamt bleibt ein etwas diffuser Blick auf die „Doors“ und vor allem auf Jim Morrison, wobei einiges an Potential verschenkt wurde. Trotz alledem hat der Film seine Momente, wobei natürlich die schauspielerische Leistung, allen voran von Val Kilmer, nicht zu verachten ist.

Das Bild stellt sich als überraschend gut dar. Die grelle, orange Wüste, sowie die dunklen Bühnenauftritte werden farbengerecht und hochauflösend wiedergegeben. Allerdings kommt es einem oft so vor, als ob der Film schon fast zu „gut“ dargestellt ist. Kein Filmkorn oder ähnliches ist zu sehen, wodurch der Film abgeschleckt wirkt, was er aber, meiner Meinung nach, eigentlich nicht sein will.

Die Tonspur ist in allen Bereichen beinahe überragend. Die Dialoge werden gut wiedergegeben, die Musik klingt toll und die gut eingesetzten Surround-Effekte wirken stimmig. Einzig und allein die Musik ist für meinen Geschmack an manchen Teilen zu laut, im Gegensatz zu den Dialogen.

Die Extras bestehen aus zwei ausführlichen, jeweils beinahe einstündigen Teilen. In der aktuellen Dokumentation „Back to the Roots“, die sogar in HD aufliegt, arbeiten Zeitgenossen (sowie auch Regisseur Oliver Stone) den Einfluss der „Doors“ auf. In „Jim Morrison - Ein Poet in Paris“, einer französischen Dokumentation, werden die letzten Tage von Jim Morrison rekonstruiert.
Beide Dokumentationen sind informativ und können sich durchaus sehen lassen. Allerdings bestehen beide beinahe ausschließlich aus (unspektakulären) Interviewsituationen, was den Gesamteindruck vielleicht ein bisschen trübt.

Oliver Stones „The Doors“ stellt ein durchwachsenes Biopic über die gleichnamige Band dar. Für „Doors“-Fans ist der Film allemal etwas, da die Musik und Val Kilmer als Jim Morrison begeistern können. Diese Blu-ray-Veröffentlichung kann auch als sehr gut bewertet werden, da die Extras sogar aktuelle Dokumentationen beinhalten.