DVD/Blu-Ray

Red Hill ist ein verschlafenes Städtchen inmitten Australiens. Um dem Trubel des Alltags zu entkommen und seine hochschwangere Frau zu schonen, lässt sich der junge Police Officer Cooper nach dort versetzen. Die erhoffte Ruhe hält jedoch nur kurz. Ein wild gewordener Mörder ist aus dem Hochsicherheitsgefängnis entflohen und unterwegs nach Red Hill. Das Schlimmste befürchtend wappnen sich die Bewohner, doch gegen den bevorstehenden, blutgetränkten Rachefeldzug können sie sich selbst mit dutzenden geladenen Shotguns nicht erwehren. Ein Kampf ums nackte Überleben beginnt.

Australien gebar in den letzten Jahren unzählige Independent-Meisterwerke, man denke nur an die Gebrüder Edgerton oder John Hillcoat, jedoch ums kurz zu machen, Patrick Hughes’ „Red Hill“ gehört nicht dazu. Der Film macht auf mich einen zu ambitionierten Eindruck, und lässt somit das Gespür für das gewisse Etwas vermissen. Das Ziel des Regisseurs war offensichtlich das Slasher-Genre mit „No Country For Old Men“ zu kreuzen, doch dieses Experiment scheitert kläglich an den vielen Klischees, die dem Werk das typisch „Australische“ nehmen. Obwohl literweise Blut fließt, wirkt alles etwas nett, zu vorhersehbar, nicht dreckig genug. Die Story an und für sich ist okay, dadurch, dass sich der Regisseur jedoch entschließt, das anfänglich mystische der Geschichte mit plumpen Rückblenden und Erklärungen Stück für Stück zu zerstören, bleibt einiges an Potenzial auf der Strecke.

Da es sich um eine Lowbudget Indie-Produktion handelt, sollte man die Erwartungen nicht allzu hoch stecken. Geht man mit dieser Einstellung heran, bekommt man einen sehr ansehnlichen Transfer geboten. Der Kontrast, der bei einem derart finsteren Geschehen das wichtigste Kriterium darstellt, kann fast vollends überzeugen. Obwohl natürlich produktionsbedingt immer wieder Details im überaus satten Schwarz untergehen, ist die Durchzeichnung in den Nachtszenen sehr gelungen. Der Schärfegrad bewegt sich auf durchschnittlichem Niveau und die Bitraten bewegen sich ebenfalls in angemessenen Bereichen. Obwohl in dunklen Szenen des Öfteren Rauschen zu beobachten ist, kann man mit dem Resultat durchaus zufrieden sein.

Auffallend direktionale Effekte kann diese Tonabmischung zwar nicht bieten, dies stört aber bei solch einem soundtechnisch recht ruhigen Film auch nicht weiter. Die Frontbühne wird gut genutzt, die Dialoge sind sehr gut verständlich und ab und zu bekommt man auch Gewehrsalven, den dezenten Musikeinsatz oder Regengeräusche über die hinteren Kanäle zu hören.

Diese Blu-Ray bietet ein sehr sympatisches „Hinter den Kulissen“-Feature, welches neben einigen Interviews, einer Fotogallerie und insgesamt 10 Trailern auch noch komplett in HD präsentiert wird. Zwar ist die Laufzeit der Extras überaus bescheiden, doch sehenswert sind sie allemal.

Klassischer Neowestern im Backwood-Horror-Gewand. Zwar gelingt Patrick Hughes mit „Red Hill“ keinesfalls ein Filmhighlight, doch für einen blutgetränkten Fernsehabend reicht es allemal. Die Blu-Ray bietet neben einem ansehnlichen Bildtransfer sowie einer guten Tonumsetzung auch noch sehenswerte, wenn auch sehr kurze, Extras.