Nimmt man den in (leider) bewährter Gut-muss-er-nicht-sein-aber-lang-Manier zusammengeschusterten deutschen Synchrontitel, könnte man ja an ein eher dürftiges Schenkelklopfhumor-Produkt denken; das Original, „Faubourg 36“, bringt es da schon eher auf den Punkt. Denn just dort, im kleinen Grenzbezirk zwischen 5. und 13. Arrondissement, und just dann, 1936, spielt CHRISTOPHE BARRATIERs melancholische Zeitkomödie. In einem Künstler- und Theaterviertel zur Zeit höchster politischer Turbulenz also, was BARRATIER gekonnt zu verbinden versteht. Immer wieder legt sich seine Geschichte um drei Freunde, die das marode Musiktheater „Chansonia“ gegen alle Widerstände am Leben zu erhalten suchen, wie eine dünne Folie über das politische wie gesellschaftliche Zeitgeschehen, lässt dieses immer wieder durch das mal komische, mal traurige Geschehen im Vordergrund scheinen. Wenn dann noch ein kaum wieder zu erkennender Pierre Richard den genialischen Komponisten gibt, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Bon! (MacGuffin) |