Auch wenn Tully ein echter Fighter sein mag, ansehen kann man ihm das nur schwerlich. Eine Physis, die auch außerhalb des Rings immer in den Seilen hängt, ein Blick, der davon zeugt, einmal zu oft zu Boden gegangen zu sein und der Antrieb eines defekten Sandsacks. Und doch will es Tully noch einmal wissen, will wieder einsteigen ins Boxbusiness. Nicht zuletzt wegen seines Kumpels, des Boxneulings Ernie, der auch nicht den tiefen Teller erfunden hat. Wenn man jetzt noch weiß, dass diese düster-desillusionierende Boxermär von JOHN HUSTON inszeniert wurde, ist eigentlich alles klar: Niemand wird gewinnen, alle bleiben auf der Strecke! Aber gerade in diesem allseitigen Scheitern, gerade in den schmierigen Sideway Gyms, den heruntergekommenen Boxhallen, wo sich all die Verlierer und Verlorenen die Seele aus dem Leib prügeln, hat HUSTON ein Stück echtes Amerika entdeckt. Frei von Sentimentalität, von falschem Pathos und auch - Sorry, Mr. Obama! - von verlogener „We can make it!“-Sülze. Ein kleines Meisterwerk! (MacGuffin) |
