Hogfather - Schaurige Weihnachten

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Forumseintrag zu „Hogfather - Schaurige Weihnachten“ von 8martin

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8martin (23.12.2018 13:24) Bewertung
Tolkien für Arme
Die Idee, die dem Buch von Terry Prachett zugrunde liegt, ist gar nicht mal so schlecht. Er hat ein eigenes Universum geschaffen: eine Scheibenwelt, die auf vier Elefanten ruht, die auf einer Schildkröte stehen.
Hier wird der Weihnachtsmann, der hier ‘Schneevater‘ (Hogfather) heißt, vermisst und der Gevatter Tod übernimmt seine Rolle, die Geschenke an die Kinder zu verteilen. An seiner Seite seine Tochter Susan (Michelle Dockery). Ihr aller Widersacher ist ein ‘HerrKaffeetrinken‘ (Marc Warren), ein Bösewicht mit zwei unterschiedlichen Augen, der alle killt die nicht bei 3 auf dem Baum sind. Viele bunte märchenhafte Namen kommen vor wie die ‘Zahn Fee‘ oder der ‘Sockenfresser‘. Auch die Ausflüge ins Makabre sind nach unterhaltsam, wenn auch überraschend unlogisch. Der Plot wird zusehends von skurrilem Zauberhorror geprägt, wobei die Figuren recht gespreizt daherkommen und die Handlung zerreden. Die Dialoge sind oftmals über weite Strecken sinnfrei z.B. – ‘Wir müssen das Haus finden.‘ - ‘Welches Haus?‘ – ‘Es gibt immer ein Haus.‘ So macht sich Langeweile breit, was weder an den Darstellern noch an der Handlung liegt. Es tut sich immer was, meist makabre Faxen, die aber verwirren. So entsteht eine Spannung wie die Bewegung eines Pendels einer Standuhr. Die große Richtung fehlt. Immer neue Figuren tauchen auf und erfordern nur Mutmaßungen über den Sinn der Aktionen. Die Handlung zerfasert zusehends ins Absonderliche.
Trotz aufwendiger Ausstattung bleibt der Plot hohl und die Figuren bis auf die wichtigen Drei (Susan, Kaffetrinken und der Tod) ohne rechte Konturen. Die alte Zahn Fee als Lösung mit Anleihen bei Rotkäppchen ist ebenso lächerlich wie die finale philosophische Fachsimpelei zwischen Susan und ihrem Vater dem Tod. Beides stammt allerdings direkt von Prachett. Dann kann man nur Mr. Vadim Jean den ‘Schwarzen Peter‘ zuschieben. Tolkien für Arme.
 
 

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