Duell

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Forumseintrag zu „Duell“ von barry egan

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barry egan (04.03.2015 21:27) Bewertung
Katz und Maus
Auf einem kalifornischen Highway wird der Geschäftsmann David Mann (Dennis Weaver) von einem furchterregenden, rauchspeienden Peterbilt-Truck terrorisiert, der es auf sein Leben abgesehen hat.

Es beginnt mit dem Umdrehen des Zündschlüssels und einer Point-of-View-Aufnahme: Ein Auto fährt retour aus der Garage, aus der Vorstadtsiedlung hinaus in die weite Welt. Auffällig schon hier, dass nicht der Blickwinkel des Fahrers eingenommen wird, sondern die Kamera weiter unten angebracht wurde, etwa als würde das Auto, die Maschine selbst, durch seine Scheinwerferaugen blicken. Später wird der Truck aus der Hölle zu einer Filmfigur, da uns das Gesicht und die Stimme seines Fahrers verborgen bleiben. Der Name des Protagonisten ist Programm: David gegen Goliath, Mann gegen Maschine.
Früher, als ich den Film nur aus der Beschreibung in der TV-Programmzeitschrift kannte, hielt ich „Duell“ für eine lächerliche Filmidee. Doch obwohl die Handlung mit einem Satz erzählt werden kann, ist der Film ein kleines Meisterwerk geworden. Ausnahmsweise steht im Klappentext der „Süddeutsche Zeitung Cinemathek“ einmal etwas Zitierenswertes, von Tobias Kniebe: „Gerade in der absoluten Reduktion der Handlung tritt so etwas wie die reine Magie des Kinos hervor, die ja vor allem aus Perspektive, Beschleunigung und Verlangsamung besteht.“
„Duell“ wurde ursprünglich fürs Fernsehen gedreht – das Budget war dementsprechend knapp, so gab es nur 13 Drehtage. Der erst 24-jährige Steven Spielberg zeigte trotzdem, dass in ihm ein Regiemeister steckt. Kameraeinstellungen und Schnitt zeugen von Klasse, und Dave Manns psychische Ausnahmesituation wird unter anderem mit inneren Monologen vermittelt.
 
 

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