Gangster in Key Largo

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Forumseintrag zu „Gangster in Key Largo“ von barry egan

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barry egan (28.02.2015 20:09) Bewertung
Gangstergeiseln in Studiokulissen
Frank McCloud (Humphrey Bogart) besucht Vater (Lionel Barrymore) und Witwe (Lauren Bacall) seines Kriegskameraden auf den Florida Keys. In deren Hotel Largo hat sich der Exilgangster Johnny Rocco (Edward G. Robinson) mit seinen Kumpanen inkognito eingenistet, um einen Deal abzuwickeln. Ein aufziehender Hurrikan tut das Seine, um die Situation zu verschärfen.

Durchschnittlicher, solider Film von John Huston, der heutzutage keinen mehr hinterm Ofen hervorlockt. Das Orchester fiedelt übermotiviert melodramatisch. Den Hauptteil macht eine Geiselsituation mit den typischen Querelen zwischen denen mit der Hand am Abzug und denen mit der Mündung vor den Augen aus. Ein langwieriges, im Studio gedrehtes Kammerspiel. Während anfangs noch Bogey im Zentrum steht, übernimmt Edward G. Robinson mit seinem Erscheinen das Ruder und macht den Film zu seinem, ist aber doch nur ein zweidimensionaler Klischeegangster. Der alte Lionel Barrymore gibt als streitbarer Rollstuhlfahrer eine plastischere Performance ab. Bogart und Bacall sind meist passive Beobachter. Roccos Handlanger sorgen für manchen deftigen Spruch und erhalten je eine eigene Persönlichkeit. Dann ist da noch Claire Trevor als Roccos Geliebte, die Alkoholikerin ist und von Rocco schlecht behandelt wird. Sie soll Tragik vermitteln, ließ mich aber recht kalt. Immerhin, der Anfang des Films war viel versprechend, als man noch nicht wusste, wer diese Männer im Hotel waren und wohin sich die Geschichte entwickeln sollte. Leider geriet „Gangster in Key Largo“ dann in allzu vertrautes Fahrwasser.
 
 

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